Deutsche Tageszeitung - Kartellamt bereitet sich auf härteres Vorgehen gegen Internetkonzerne vor

Kartellamt bereitet sich auf härteres Vorgehen gegen Internetkonzerne vor


Kartellamt bereitet sich auf härteres Vorgehen gegen Internetkonzerne vor
Kartellamt bereitet sich auf härteres Vorgehen gegen Internetkonzerne vor / Foto: ©

Das Bundeskartellamt bereitet sich darauf vor, schon bald härter gegen große Internetkonzerne vorzugehen. Die geplante Reform des Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) "wird es uns ermöglichen, Unternehmen mit sogenannter überragender marktübergreifender Bedeutung bestimmte Verhaltensweisen zu verbieten, beispielsweise die Selbstbevorzugung", sagte Behördenpräsident Andreas Mundt der "Rheinischen Post" vom Samstag. "Wir bereiten uns intensiv auf die Anwendung dieses neuen Instruments vor." Namen konkreter Firmen nannte Mundt nicht.

Textgröße ändern:

Das sogenannte GWB-Digitalisierungsgesetz soll nach bisheriger Planung am 14. Januar vom Bundestag beschlossen werden. Unter anderem soll das Bundeskartellamt einfacher einstweilige Maßnahmen ergreifen können, um den Wettbewerb auch in der schnelllebigen digitalen Welt schon frühzeitig zu schützen. Zugleich sollen die Ermittlungsbefugnisse der Kartellbehörden ausgeweitet werden.

Mundt kündigte auch an an, die bereits eingeleitete interne Entflechtung von Facebook so schnell wie möglich durchzusetzen. "Es wird mit harten Bandagen gekämpft", sagte er der Zeitung. Die Behörde hat dem Konzern verboten, Kundendaten bei dem sozialen Netzwerk selbst, den zwei Tochterfirmen Whatsapp und Instagram sowie anderen externen Dienste ohne Zustimmung der Nutzer zusammenzuführen.

Allerdings ist das Verbot wegen Klagen des US-Konzerns noch nicht in Kraft. "Facebook wehrt sich vehement gegen unsere Verfügung, weil wir gegen den wettbewerbsfeindlichen Kern ihres Geschäftsmodelles vorgehen", sagte dazu Mundt.

Er lobte zugleich, dass auch die USA nun gegen große Onlinekonzerne vorgehen wollen. "Es ist wirklich zu begrüßen, wenn jetzt auch die US-Behörden so wie  wir und andere Behörden weltweit dafür eintreten, dass es im Internet wieder mehr fairen Wettbewerb gibt."

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Obstbauern erwarten überdurchschnittliche Apfelernte

Die deutschen Obstbaubetriebe erwarten in diesem Jahr eine gute Apfelernte. Es werde von einer Erntemenge von etwas über einer Million Tonnen ausgegangen, erklärte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag. Das wären 3,9 Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Grund seien "die milden Witterungsbedingungen zur Blütezeit sowie in den meisten Anbauregionen ausgebliebene Frost- und Hagelereignisse".

Ausgaben für Sozialhilfe in Deutschland kräftig gestiegen

Die Ausgaben für Sozialhilfe sind im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. Die Sozialhilfeträger gaben 2024 20,2 Milliarden Euro netto aus und damit 14,8 Prozent mehr aus als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Alle einzelnen Leistungsarten nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch stiegen demnach an.

Weitere Streiks bei Air Canada - Gewerkschaft widersetzt sich Anordnung

Der Arbeitskampf bei der größten kanadischen Airline, Air Canada, soll entgegen der Verfügung eines Schiedsgerichts fortgesetzt werden. Es werde so lange gestreikt, bis ihre Forderungen erfüllt sind, erklärte die Kanadische Gewerkschaft der Angestellten im Öffentlichen Dienst (CUPE) am Sonntagnachmittag. Air Canada verschob daraufhin die geplante Wiederaufnahme des Flugbetriebs.

Flugbegleiterstreik beendet: Air Canada nimmt Flugverkehr schrittweise wieder auf

Nach einer gerichtlichen Verfügung ist der Streik der Flugbegleiter von Air Canada beendet worden. Geplant sei, den Flugverkehr am Sonntagabend schrittweise wieder aufzunehmen, teilte die kanadische Fluggesellschaft am Sonntag mit. Es werde jedoch "mehrere Tage" dauern, ehe der Betrieb wieder zum Normalzustand zurückgekehrt sei. In den nächsten sieben bis zehn Tagen könne es noch zu Ausfällen kommen.

Textgröße ändern: