Deutsche Tageszeitung - Italien droht Pfizer mit Klagen wegen verzögerter Impfstofflieferung

Italien droht Pfizer mit Klagen wegen verzögerter Impfstofflieferung


Italien droht Pfizer mit Klagen wegen verzögerter Impfstofflieferung
Italien droht Pfizer mit Klagen wegen verzögerter Impfstofflieferung / Foto: ©

Italien hat dem US-Pharmakonzern Pfizer angesichts der Verzögerung der Impfstofflieferungen mit rechtlichen Schritten gedroht. "Der Schutz der Gesundheit der Bürger Italiens ist nicht verhandelbar", erklärte Italiens Notfallschutz-Beauftragter Domenico Arcuri am späten Dienstagabend. Die Impfkampagne in Italien könne nicht verlangsamt werden, vor allem nicht für diejenigen, die nach der ersten Dosis nun die zweite benötigten.

Textgröße ändern:

Bei einem Treffen von zuständigen Ministern und regionalen Regierungsvertreten sei überlegt worden, wie die Bürger des Landes geschützt werden könnten. Es habe Einigkeit darüber geherrscht, "in den kommenden Tagen" mit rechtlichen Schritten zu beginnen, erklärte Arcuri weiter. Italien ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie getroffenen Länder in Europa. Dort starben bislang mehr als 83.000 Menschen an oder mit dem Virus. Über 1,2 Millionen Bürger wurden bereits geimpft.

Pfizer und sein Kooperationspartner Biontech aus Deutschland hatten Ende Dezember eine Impfstoff-Zulassung erhalten und mit der Auslieferung an die EU-Staaten begonnen. Pfizer erklärte jedoch am vergangenen Freitag, das Unternehmen müsse seine Lieferungen für drei bis vier Wochen verringern. Grund seien Umbaumaßnahmen im Pfizer-Werk im belgischen Puurs, mit denen längerfristig die Produktionsmengen dort erhöht werden sollten.

Kurz darauf hieß es, die Impfstoff-Lieferungen für Europa sollten schon ab dem 25. Januar wieder planmäßig laufen. Arcuri sagte dazu, 29 Prozent der für diese Woche versprochenen Impfdosen seien nicht geliefert worden.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

EU und Indonesien unterzeichnen Handelsabkommen

Die EU und Indonesien wollen am Dienstag (05.00 Uhr MESZ) auf der Insel Bali ein Handelsabkommen unterzeichnen. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic war nach Angaben der EU-Kommission bereits am Montag in Indonesien, um die fast zehnjährigen Verhandlungen offiziell abzuschließen. Die deutsche Industrie hofft im Rahmen des Abkommens auf Rohstoffe aus Indonesien, unter anderem auf Nickel für Auto-Batterien.

Ansprechpartner für Investoren im Kanzleramt: Merz beruft Banker Martin Blessing

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) holt den früheren Commerzbank-Chef Martin Blessing ins Kanzleramt: Als sein Persönlicher Beauftragter für Investitionen soll Blessing in- und ausländische Unternehmen dazu bringen, sich verstärkt in Deutschland zu engagieren, sagte Merz am Montag in Berlin. "Der Investitionsbeauftragte wird Türen öffnen, Vertrauen in unseren Standort schaffen und Investitionen nach Deutschland holen", sagte der Kanzler.

Merz beruft Ex-Commerzbank-Chef Blessing zu Beauftragtem für Investitionen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat den früheren Commerzbank-Chef Martin Blessing zu seinem Persönlichen Beauftragten für Investitionen ernannt. Blessing soll als zentraler Ansprechpartner für Investoren fungieren und dabei "die Sichtbarkeit Deutschlands im globalen Standortwettbewerb erhöhen", sagte Merz am Montag in Berlin. Deutschland brauche in den kommenden Jahren zusätzliche Investitionen aus dem Privatsektor, um das Wirtschaftswachstum zu erhöhen, Infrastruktur und Industrie zu modernisieren und Innovationen zu ermöglichen.

Backpulver gegen Mehltau: Agrarminister Rainer fordert EU-Erlaubnis für Winzer

Das Bundeslandwirtschaftsministerium will sich in Brüssel dafür einsetzen, dass Weinbauern Backpulver als günstiges Mittel gegen die Rebkrankheit Mehltau nutzen können. Deutschland werde beim Treffen der EU-Agrarministerinnen und -minister fordern, die EU-Regeln entsprechend zu ändern, teilte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) am Montag mit. Derzeit müssen Weinbauern demnach auf teurere Fungizide zurückgreifen.

Textgröße ändern: