Deutsche Tageszeitung - Umstieg auf alternative Fahrzeugantriebe in Großstädten kommt voran

Umstieg auf alternative Fahrzeugantriebe in Großstädten kommt voran


Umstieg auf alternative Fahrzeugantriebe in Großstädten kommt voran
Umstieg auf alternative Fahrzeugantriebe in Großstädten kommt voran / Foto: ©

Der Umstieg auf alternative Fahrzeugantriebe kommt in den deutschen Städten voran. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Smart City Index des Digitalverbands Bitkom hervor. Demnach stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Ladestationen für Elektroautos in deutschen Großstädten um 62 Prozent von etwa 3000 auf nun knapp 5000.

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Zudem fährt demnach mittlerweile fast jeder achte Bus (zwölf Prozent) mit alternativen Antrieben wie Strom oder Bioerdgas. Allerdings gebe es hier große Unterschiede. Während beispielsweise im niedersächsischen Oldenburg oder im bayerischen Augsburg der Busverkehr schon nahezu vollständig klimaneutral unterwegs sei, hätten andere Städte mit dem Abschied vom Diesel noch nicht einmal angefangen.

Noch stark ausbaufähig ist dem Index zufolge der Individualverkehr mit Elektroautos. Lediglich 0,4 Prozent des Fahrzeugbestands in Großstädten werde bereits mit Strom betrieben. Allerdings hatten die Neuzulassungen von Elektroautos in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen.

Untersucht wurden auch Ansätze zur Verkehrswende durch eine digitale Steuerung von Mobilität. "Innovative Städte gehen bei der Mobilitätskosten mit gutem Beispiel voran und bringen intelligente, vernetzte und nachhaltige Verkehrskonzepte auf Straßen und Schienen", erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg. So profitiere die Bevölkerung "in Vorreiterstädten wie Hamburg, München oder Aachen" von smarter multimodaler Vernetzung und einem "intelligenten Management" von rollendem und ruhendem Verkehr.

Jede zweite Großstadt (47 Prozent) testet dem Verband zufolge inzwischen intelligente Ampeln, um schnell auf Veränderungen des Verkehrsaufkommens zu reagieren, etwa durch Sensoren oder Kameras. 2019 seien dies nur 22 Prozent gewesen. "Staus, Lärm und Umweltbelastungen gehören zu den größten Ärgernissen im urbanen Alltag und können durch den effektiven Einsatz digitaler Technologien erheblich verringert werden", hob Berg hervor.

Im Rahmen des Smart City Index untersuchte Bitkom auch weitere Bereiche der Digitalisierung. Fortschritte wurden hierbei unter anderem in der Verwaltung, bei der Bereitstellung digitaler Daten sowie etwa beim Einsatz Sensor-gesteuerter, intelligenter Straßenbeleuchtung verzeichnet.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

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