Deutsche Tageszeitung - Wirtschaft fordert einheitliche Strategie bei Corona-Lockerungen

Wirtschaft fordert einheitliche Strategie bei Corona-Lockerungen


Wirtschaft fordert einheitliche Strategie bei Corona-Lockerungen
Wirtschaft fordert einheitliche Strategie bei Corona-Lockerungen / Foto: ©

Die Wirtschaft dringt auf ein bundesweit einheitliches Konzept für Lockerungen bei den geltenden Corona-Schutzmaßnahmen. "Es muss Schluss sein mit den Unklarheiten und der Kakophonie zu möglichen Öffnungen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Handelsverbands (HDE), Stefan Genth, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Freitag. Er stellte zudem die Inzidenzwerte von 35 oder 50 als Messlatte für Öffnungen in Frage.

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Im Rahmen eines bundeseinheitlichen Stufenplans solle es erste Öffnungsschritte für den Einzelhandel bereits bei Inzidenzwerten von mehr als 35 oder 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen geben, forderte der HDE. Die Branche habe gezeigt, dass sie kein Treiber der Pandemie sei. Deshalb gebe es "keinen sachlichen Grund, die Geschäfte weiterhin ohne verlässliche Öffnungsperspektive geschlossen zu halten", sagte Genth.

Bis zu diesem Freitagmittag können Wirtschaftsverbände eigene Vorschläge für die Öffnungsstrategie beim Bundeswirtschaftsministerium einreichen. Ein differenziertes Konzept für einen Neustart der Wirtschaft verlangte der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV). "Es reicht nicht aus, nur auf die Inzidenzwerte zu schauen", sagte auch BDKV-Geschäftsführer Jens Michow den RND-Zeitungen.

Um das Beste für die Branche herauszuholen, müssten neben dem Inzidenzwert weitere Kriterien wie etwa die Art der Veranstaltung und die Gegebenheiten der jeweiligen Spielstätte berücksichtigt werden, forderte Michow. Dann könne ein sicherer Raum für das Publikum geschaffen werden, "sicherer als jedes öffentliche Verkehrsmittel oder ein Kaufhaus".

Der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, Albert Ritter, forderte, die Entscheidungen über Öffnungen stärker in die Hände der Unternehmer zu legen. "Im eigenen Betrieb weiß man am besten, was funktioniert", sagte er dem RND. Ritter äußerte sich überzeugt, dass von seiner Branche kein Infektionsrisiko ausgehe. "Wir haben Konzepte entwickelt und ausprobiert, alles liegt bereit. Wir können öffnen", drängte er auf baldige Lockerungen.

(Y.Ignatiev--DTZ)

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