Deutsche Tageszeitung - Deutsche Bahn will ab Juni extralange ICE mit über 900 Sitzplätzen einsetzen

Deutsche Bahn will ab Juni extralange ICE mit über 900 Sitzplätzen einsetzen


Deutsche Bahn will ab Juni extralange ICE mit über 900 Sitzplätzen einsetzen
Deutsche Bahn will ab Juni extralange ICE mit über 900 Sitzplätzen einsetzen / Foto: ©

Die Deutsche Bahn (DB) will ab Mitte Juni erste extralange ICE mit über 900 Sitzplätzen einsetzen. Sie sollen auf Strecken mit besonders hoher Nachfrage fahren: zwischen Kiel beziehungsweise Hamburg und Chur in der Schweiz sowie zwischen Hamburg und München, wie ein Bahn-Sprecher am Freitag auf AFP-Anfrage mitteilte. Die 374 Meter langen Züge verfügen über einen 13. Waggon und damit 918 Sitzplätze.

Textgröße ändern:

Das sei die größte Kapazität, die jemals ein ICE geboten habe, fügte der Sprecher hinzu. Demnach werden die extralangen Züge ab dem 13. Juni von Kiel oder Hamburg über Kassel und Frankfurt am Main nach Chur sowie von Hamburg über Dortmund, Köln und Stuttgart nach München fahren. Ab dem 10. September werde der XXL-ICE dann den Großteil auf der Strecke Hamburg-München bestreiten.

Im Zug ist zudem ein neuartiges WLAN-System installiert, das über leistungsstarke Antennen auf dem Dach verfügt. "Damit haben wir unsere Hausaufgaben für mehr Bandbreite an Bord unserer Züge gemacht", sagte die IT-Projektentwicklerin Julia Göbel dem "Spiegel".

Als erster Zug der DB erhalte der Zug auch eine neue Computerarchitektur: "Aktuell bekommt der Zugbegleiter nur einmal vor Abfahrt eine Datei mit in den Zug eingespielt, mit der die Reservierungen angezeigt werden", sagte Göbel dem "Spiegel". Wer kurzfristig reserviert hat, bekommt einen Platz zugewiesen, auf dem steht: "ggf. freigeben". Im XXL-ICE könnten die Hinweise hingegen in Echtzeit aufgespielt und aktualisiert werden.

Das blaue Design der Informationsmonitore, das bislang von den Herstellern vorgegeben wurde, ändert sich. Statt blau wird es schwarz sein. "Wir passen den ganzen Auftritt der digitalen Zukunft an", sagte Göbel dem "Spiegel" weiter.

Die DB hat beim Hersteller Siemens insgesamt 50 XXL-ICE bestellt, sie sollen bis 2023 ausgeliefert werden, wie der Sprecher mitteilte. Die Züge können auch in der Schweiz eingesetzt werden. Sie fahren mit 250 Stundenkilometern, demnächst auch mit 265 km/h.

Bislang setzt die Bahn auf besonders viel befahrenen Strecken vor allem den ICE 4 ein, der seit 2017 im Regelbetrieb ist. Die Züge haben zwölf Waggons, sind 346 Meter lang und haben 830 Sitzplätze.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

Textgröße ändern: