Deutsche Tageszeitung - Verbraucher dürfen alte Elektrogeräte künftig in Supermärkten abgeben

Verbraucher dürfen alte Elektrogeräte künftig in Supermärkten abgeben


Verbraucher dürfen alte Elektrogeräte künftig in Supermärkten abgeben
Verbraucher dürfen alte Elektrogeräte künftig in Supermärkten abgeben / Foto: ©

Ob alte Handys oder defekte Rasierer: Ausrangierte Elektrogeräte dürfen Verbraucher künftig auch in Supermärkten abgeben. Der Bundesrat stimmte am Freitag einer entsprechenden Änderung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes zu. Die Neuregelung soll dazu führen, dass mehr Geräte recycelt werden und tritt am 1. Januar 2022 in Kraft.

Textgröße ändern:

Konkret dürfen Elektroaltgeräte dann auch bei vielen Discountern oder anderen Lebensmitteleinzelhändlern kostenlos abgeben werden. Für kleine Elektroaltgeräte, wie Handys oder Taschenlampen, gilt dies unabhängig vom Neukauf eines Produkts, für größere Altgeräte (über 25 Zentimeter) beim Kauf eines entsprechenden neuen Artikels. Voraussetzung ist, dass die Ladenfläche größer als 800 Quadratmeter ist und die Händler selbst mehrmals im Jahr Elektrogeräte anbieten. Betroffen sind etwa 25.000 Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels.

Auch die Hersteller werden in die Pflicht genommen: Sie sollen in Zukunft kleinere Sammelcontainer auf Wertstoffhöfen aufstellen, damit möglichst wenig Altgeräte beim Sammeln und Abholen zerstört werden.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisierte das Gesetz scharf. Es verhindere weder den "Wegwerfcharakter vieler Elektrogeräte" noch sei es geeignet, um das EU-Sammelziel für Elektroschrott von 65 Prozent zu erreichen. Im Jahr 2018 wurden nach Angaben des Umweltministeriums rund 43 Prozent der in Verkehr gebrachten Elektroaltgeräte gesammelt.

Zudem wird der DUH zufolge nur ein Prozent der mehr als 1,6 Millionen Tonnen Elektroaltgeräte pro Jahr aufbereitet und wiederverwendet - so "werden weiter Schadstoffe freigesetzt und das Klima belastet", sagte die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Umfrage: Nur 22 Prozent der Jugendlichen glauben an bessere Zukunft

Nur eine Minderheit der Jugendlichen in Deutschland sieht das Land auf einem guten Weg. Laut einer am Dienstag in Gütersloh veröffentlichten Umfrage für die Liz-Mohn-Stiftung glauben nur 22 Prozent oder etwas mehr als ein Fünftel der befragten Zwölf- bis 18-Jährigen, dass die Zukunft hierzulande in drei Jahren besser sein wird als heute. Mit dem eigenen Leben ist eine knappe Mehrheit von 52 Prozent demnach aber zufrieden.

China kündigt "Antidumping"-Zölle auf Schweinefleisch aus der EU an

Im Handelskonflikt mit der Europäischen Union hat China angekündigt, ab Mittwoch "Antidumping"-Zölle auf Schweinefleisch aus der EU zu erheben. Die Zölle auf Schweinefleisch und dessen Nebenprodukte sollen für einen Zeitraum von fünf Jahren 4,9 bis 19,8 Prozent betragen, wie das Handelsministerium in Peking am Dienstag mitteilte. Grund dafür sei, dass Schweinefleischerzeugnisse aus der EU "gedumpt" worden seien, was der chinesischen Industrie "erheblichen Schaden" zugefügt habe.

US-Autobauer Ford will weniger E-Autos bauen und schreibt 19,5 Milliarden Dollar ab

Der US-Autobauer Ford hat seine Pläne für den Bau insbesondere größerer E-Autos deutlich zurückgeschraubt. Die Nachfrage nach diesen Autos sei deutlich geringer als erwartet, teilte das Unternehmen am Montag mit. Ford werde sich stattdessen auf den Bau von Hybriden und Benziner konzentrieren. Der Strategiewechsel kostet den Konzern demnach 19,5 Milliarden Dollar.

Minister Frei sieht Einigung mit SPD über Bürgergeldreform - Beschluss am Mittwoch

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) sieht die Bedenken der Union gegen den Gesetzentwurf aus dem SPD-geführten Bundesarbeitsministerium zur Bürgergeldreform ausgeräumt. "Wir haben uns über alle offenen Punkte verständigen können", sagte Frei am Montag nach einer Sitzung des CDU-Bundesvorstands in Berlin. Er gehe davon aus, dass die Reform am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden könne.

Textgröße ändern: