Deutsche Tageszeitung - Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentum soll erschwert werden

Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentum soll erschwert werden


Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentum soll erschwert werden
Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentum soll erschwert werden / Foto: ©

Mietwohnungen sollen künftig nicht mehr so leicht in Eigentumswohnungen umgewandelt werden können. Dazu soll in angespannten Wohnungsmärkten die Umwandlung in Eigentum künftig von einer Genehmigung abhängig gemacht werden und nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig sein, wie das sogenannte Baulandmobilisierungsgesetz vorsieht. Der Bundestag beschloss am Freitag abschließend den Gesetzentwurf der Regierung.

Textgröße ändern:

Durch die Änderungen bei der Umwandlung werde die Gefahr von Kündigungen wegen Eigenbedarfs verringert, erklärte Justizministerin Christine Lambrecht (SPD). "Heute ist ein guter Tag für die Mieterinnen und Mieter."

Das Gesetz soll vor allem dazu beitragen, dass freies Bauland schneller aktiviert wird und somit mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht. Es stärkt etwa die Vorkaufsrechte für Kommunen. In Bebauungsplänen soll es künftig zudem möglich sein, Flächen für den sozialen Wohnungsbau festzulegen.

Die Grünen kritisierten unter anderem, dass die Länder ermächtigt werden, über die Anwendung des Umwandlungsschutzes zu entscheiden. "Wir Grüne wollen, dass die Kommunen selbst entscheiden können", sagte der Abgeordnete Chris Kühn.

Die FDP wiederum hält ein Umwandlungsverbot für ungeeignet, dieses erfülle den Zweck des Mieterschutzes nur bedingt. In einem eigenen Antrag forderten sie unter anderem weniger Regulierung des Wohnungsmarktes und weniger Einfluss der Kommunen.

Auch der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen zeigte sich überzeugt, dass das Gesetz nicht dazu beitragen werde, "dass mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird". Die geplante Neuregelung beim Umwandlungsverbot verhindere die für die Altersvorsorge notwendige Eigentumsbildung und habe "in dem Gesetz nichts zu suchen".

Deutschland benötige stattdessen "Rahmenbedingungen für mehr Neubau", erklärte der Verband. "Dazu gehören mehr Bauland, schnellere Genehmigungsverfahren und auch über steuerliche Anreize müssen wir diskutieren." Denkbar sei etwa, die Mehrwertsteuer für sozialen Wohnungsbau für drei Jahre auszusetzen. Vor allem aber sei in der neuen Legislatur ein eigenes Bauministerium nötig.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

EU-Staaten einigen sich auf Paketabgabe auf Billigimporte - vor allem aus China

Im Kampf gegen Billigimporte aus Drittländern wird ab Juli in der EU eine Sonderabgabe von drei Euro auf kleinere Pakete aus Drittstaaten erhoben. Das beschlossen am Freitag die EU-Finanzminister. Die neue Regelung betrifft vor allem Sendungen von Billighändlern chinesischen Ursprungs wie Temu und Shein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßte die Abgabe als "ersten Schritt" zu fairem Wettbewerb.

Textgröße ändern: