Deutsche Tageszeitung - Existenzängste der Betriebe zuletzt deutlich zurückgegangen

Existenzängste der Betriebe zuletzt deutlich zurückgegangen


Existenzängste der Betriebe zuletzt deutlich zurückgegangen
Existenzängste der Betriebe zuletzt deutlich zurückgegangen / Foto: ©

Die Betriebe in Deutschland legen angesichts der sich entspannenden Pandemie-Lage zunehmend ihre Existenzängste ab: Der Anteil der Unternehmen, die sich akut in ihrer Existenz bedroht sehen, fiel im Mai auf acht Prozent, nachdem er im April noch 13 Prozent betragen hatte, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch mitteilte.

Textgröße ändern:

"Die Inzidenzwerte entspannen sich vielerorts, parallel dazu blicken auch die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland wieder optimistischer in die Zukunft", erklärte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger zu den Zahlen. Bei Betrieben im Dienstleistungsbereich halbierte sich der Anteil derjenigen, die sich in ihrer Existenz bedroht sehen, von 15 Prozent auf sieben Prozent. Auch im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen gab es demnach einen deutlichen Rückgang. Vor allem Kleinstbetriebe mit bis zu neun Beschäftigten berichten laut IAB von deutlich geringeren Existenzängsten.

Die positive Entwicklung wirkt sich den Angaben zufolge auch auf das Einstellungsverhalten der Betriebe aus. Insgesamt übersteigen die Einstellungen im Mai in 14 Prozent der Betriebe die Anzahl an Entlassungen. Im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen trifft das sogar auf 20 Prozent der Betriebe zu. Auch im Bereich Verkehr und Lagerei stellten 18 Prozent der Betriebe mehr Mitarbeitende ein als sie entließen.

Einzig Betriebe im Gastgewerbe entließen zuletzt mehr Menschen als sie einstellten. Das IAB führt das zum einen auf die wirtschaftlich schwierige Lage der Branche hin, hält aber auch eine Zurückhaltung der Betriebe angesichts der "nach wie vor bestehenden Unsicherheit" für möglich. Viele Menschen im Gastgewerbe seien zudem noch in Kurzarbeit, daher dürften die Betriebe nun im Zuge von Lockerungen ihr Personal zunächst wieder voll einsetzen, bevor sie neues einstellen.

Grundlage der Ergebnisse ist eine repräsentative Befragung der Betriebe durch das IAB von Mitte bis Ende Mai. Seit August 2020 werden in regelmäßigen Abständen etwa 1500 bis 2000 Betriebe der Privatwirtschaft zur Lage in der Pandemie befragt.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

EU-Staaten einigen sich auf Paketabgabe auf Billigimporte - vor allem aus China

Im Kampf gegen Billigimporte aus Drittländern wird ab Juli in der EU eine Sonderabgabe von drei Euro auf kleinere Pakete aus Drittstaaten erhoben. Das beschlossen am Freitag die EU-Finanzminister. Die neue Regelung betrifft vor allem Sendungen von Billighändlern chinesischen Ursprungs wie Temu und Shein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßte die Abgabe als "ersten Schritt" zu fairem Wettbewerb.

Textgröße ändern: