Deutsche Tageszeitung - Schulze rechnet nicht mehr mit Einigung auf CO2-Preisentlastung für Mieter

Schulze rechnet nicht mehr mit Einigung auf CO2-Preisentlastung für Mieter


Schulze rechnet nicht mehr mit Einigung auf CO2-Preisentlastung für Mieter
Schulze rechnet nicht mehr mit Einigung auf CO2-Preisentlastung für Mieter / Foto: ©

Die geplante Kostenverteilung des CO2-Preises zu gleichen Anteilen auf Mieter und Vermieter wird bis zur Bundestagswahl wohl nicht mehr beschlossen werden. Scharfe Kritik an der Union kam deshalb von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). "Wir haben eine feste Verabredung mit dem Kanzleramt und allen Unions-Ministerien, den CO2-Preis fair zwischen Mietern und Vermietern aufzuteilen", sagte Schulze den Funke-Zeitungen. Eine entsprechende Formulierungshilfe stand am Mittwoch nicht auf der Tagesordnung des Bundeskabinetts.

Textgröße ändern:

"Ich frage mich, was feste Vereinbarungen und all die Bekenntnisse der Union zum sozial gerechten Klimaschutz noch wert sind, wenn Immobilien-Lobbyisten in der CDU/CSU-Fraktion solche Fortschritte einfach so verhindern können", kritisierte Schulze.

Ohne den Beschluss der Formulierungshilfe im Bundeskabinett gilt es als nahezu ausgeschlossen, dass es das Thema in der letzten Sitzungswoche des Bundestags noch auf die Tagesordnung des Parlaments schafft. Der Bundestag hat kommende Woche seine letzte reguläre Sitzungswoche vor der Bundestagswahl.

Auch Schulze macht sich keine Hoffnungen mehr, die Aufteilung mit Unterstützung von CDU/CSU noch beschließen zu können. Sie setze darauf, nach der Bundestagswahl "eine Regierung diesseits der Union" bilden zu können.

Schulze bekräftigte ihre Aussage, dass eine Aufteilung des CO2-Preises gerechter und auch besser für den Klimaschutz sei. "Denn es sind ja die Vermieter, die über den Einbau neuer Heizungen entscheiden", sagte die Ministerin. Der CO2-Preis solle daher einen Anreiz für Vermieter darstellen, sich für klimafreundlichere Heizungen zu entscheiden. Um Vermieter dabei nicht zu überfordern, helfe der Staat mit Fördermöglichkeiten.

Seit diesem Jahr fällt ein CO2-Preis für Wärme und Verkehr an, er beträgt zunächst 25 Euro pro Tonne CO2 und soll bis 2025 schrittweise auf 55 Euro steigen. Aktuell ist es für Vermieter möglich, den CO2-Preis vollständig auf Mieter umzulegen. Im Mai hatte sich das Bundeskabinett darauf verständigt, die Belastung je hälftig auf Mieter und Vermieter zu verteilen. Daraufhin hatte es Kritik und Widerstand aus der Unionsfraktion im Bundestag gegeben.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

EU-Staaten einigen sich auf Paketabgabe auf Billigimporte - vor allem aus China

Im Kampf gegen Billigimporte aus Drittländern wird ab Juli in der EU eine Sonderabgabe von drei Euro auf kleinere Pakete aus Drittstaaten erhoben. Das beschlossen am Freitag die EU-Finanzminister. Die neue Regelung betrifft vor allem Sendungen von Billighändlern chinesischen Ursprungs wie Temu und Shein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßte die Abgabe als "ersten Schritt" zu fairem Wettbewerb.

Textgröße ändern: