Deutsche Tageszeitung - Luftfahrt-Bundesamt verhängt dutzende Bußgelder gegen Fluggesellschaften

Luftfahrt-Bundesamt verhängt dutzende Bußgelder gegen Fluggesellschaften


Luftfahrt-Bundesamt verhängt dutzende Bußgelder gegen Fluggesellschaften
Luftfahrt-Bundesamt verhängt dutzende Bußgelder gegen Fluggesellschaften / Foto: ©

Die Corona-Krise hat im Luftverkehr zu zahlreichen ausgefallenen Flügen geführt - und dabei wiederholt für Ärger über eine nur zögerliche Ticketerstattung gesorgt. In bislang 84 Fällen verhängte das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) in diesem Jahr Bußgelder gegen Fluggesellschaften, die Ticketkosten von stornierten Flügen nicht fristgerecht zurückzahlten, wie eine Sprecherin der Behörde dem "Handelsblatt" mitteilte. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 51 Bescheide.

Textgröße ändern:

Keine Angaben machte die Behörde zur Höhe der Bußgelder und zu den betroffenen Airlines, wie das "Handelsblatt" am Samstag weiter berichtete. Angesichts tausender gestrichener Flüge und geplatzter Reisen infolge der Pandemie habe das LBA zudem eine Vielzahl von Verbraucherbeschwerden über Fluggesellschaften registriert, schrieb die Zeitung.

Allein in diesem Jahr fallen demnach in die Zuständigkeit der Behörde 649 Beschwerden wegen Nichtbeförderung beziehungsweise Annullierung oder Verspätung. Von diesen Beschwerden betreffen 462 vermeintliche Verstöße gegen die gesetzlich vorgegebene Frist von sieben Tagen für die Ticketrückerstattung von gestrichenen Flügen.

Die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) registrierte im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg der Beschwerden um rund 27 Prozent. Über 70 Prozent der Schlichtungsanträge stünden immer noch im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und der fälligen Rückerstattung der Ticketkosten bei annullierten Flügen, sagte SÖP-Geschäftsführer Heinz Klewe dem "Handelsblatt".

"Hatten die Verbraucher anfangs noch viel Verständnis, dass die Rückerstattung länger als die gesetzliche Frist von sieben Tagen dauerte, wich zunehmend ihr Verständnis großem Unmut", sagte er der Zeitung.

Ab dem zweiten Quartal 2021 geht die Zahl der Schlichtungsanträge laut Klewe im Vergleich zum Vorjahr aber allmählich zurück. In den Monaten April und Mai habe sich das Fallaufkommen nahezu halbiert, und auch im Juni erwarte er einen Fallrückgang. Klewe wertete dies als "belastbares Zeichen, dass die Airlines das Problem der Rückzahlungen bald vollständig gelöst haben und die Verbraucher ihr Geld endlich zurückbekommen werden".

In der Corona-Krise hatte es wiederholt scharfe Kritik von Verbraucherschützern an einer ausbleibenden Rückerstattung von Ticketkosten gegeben. Im europäischen Fluggastrecht ist der Anspruch auf Rückerstattung klar geregelt: Diese muss binnen sieben Tagen nach der Mitteilung über die Annullierung des Flugs erfolgen. Das gilt nicht nur für europäische Fluglinien, sondern bei jeder Buchung eines Flugs mit Abflugsort in einem EU-Land.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Studie: Mütter empfinden Leben in Deutschland ungerechter als Väter

Mütter empfinden das Leben in Deutschland einer Umfrage zufolge ungerechter als Väter. Das geht aus der sogenannten Sozialstudie der Universität Bielefeld im Auftrag der Bepanthen-Kinderstiftung des Pharmakonzerns Bayer hervor, die am Sonntag in Leverkusen veröffentlicht wurde. So waren 61 Prozent der befragten Mütter der Ansicht, dass harte Arbeit in Deutschland nicht belohnt werde. Bei den Vätern lag der Anteil bei knapp unter 50 Prozent.

Urteil zu Onlinesuche: Google kündigt "zu gegebener Zeit" Berufung an

Der Internetkonzern Google hat angekündigt, möglicherweise Rechtsmittel gegen ein Urteil gegen ihn wegen wettbewerbswidriger Praktiken bei der Onlinesuche einzulegen. Der Konzern bereite sich darauf vor, "zu gegebener Zeit Berufung" gegen das Urteil vom vergangenen Jahr einzulegen, erklärte Google am Samstag im Onlinedienst X. Einen Tag zuvor hatte das Unternehmen bei einer Anhörung dafür plädiert, eine Forderung des US-Justizministeriums zur Abtrennung der Suchmaschine Chrome zurückzuweisen.

Trump löst mit angekündigten 50-Prozent-Zöllen auf Stahl und Aluminium Irritationen aus

US-Präsident Donald Trump hat mit einer erneuten Verschärfung seiner Zollpolitik international Irritation ausgelöst. Am Freitag (Ortszeit) kündigte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social bereits für Mittwoch eine Verdoppelung der Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium auf 50 Prozent an. Die EU, die derzeit mit den USA über Zollfragen verhandelt, äußerte ihr Bedauern über den Schritt. Die Bundesregierung kündigte für Donnerstag den ersten Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bei Trump an, die Handelspolitik soll ein zentrales Thema der Gespräche sein.

50 Prozent Zoll auf Stahl und Aluminium: Trump verschärft erneut Zollpolitik

US-Präsident Donald Trump hat eine erneute Verschärfung seiner Zollpolitik verkündet. Am Freitag (Ortszeit) kündigte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social eine Verdoppelung der Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium auf 50 Prozent an, die bereits am kommenden Mittwoch greifen soll. Bei einem Auftritt vor Stahlarbeitern im Bundesstaat Pennsylvania versicherte er zudem, dass der Stahlproduzent US Steel trotz umstrittener Kooperationspläne mit dem japanischen Unternehmen Nippon Steel weiterhin unter US-Kontrolle bleiben werde.

Textgröße ändern: