Sehr viele Industrieunternehmen klagen über Preissteigerungen für Material
Sehr viele deutsche Industriefirmen haben in einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts über Preissteigerungen für Material in den vergangenen drei Monaten berichtet. In der Umfrage im Juni waren es 92 Prozent, wie das Ifo am Donnerstag mitteilte. In der Textilbranche und bei der Möbelherstellung lag der Anteil demnach bei 100 Prozent der Teilnehmenden, bei Gummi- und Kunststoffwarenherstellern waren es 99,4 Prozent.
Auch andere Branchen berichten von höheren Preisen, darunter die Hersteller von elektrischer Ausrüstung (95,6 Prozent), die Metallerzeuger und –bearbeiter (95,0 Prozent), die Hersteller von Metallerzeugnissen (94,9 Prozent), die Produzenten von Datenverarbeitungsgeräten (93,5 Prozent) und die Erzeuger von Pappe und Papier (93,2 Prozent).
"Beim Stahl und auch beim Schnittholz sowie anderen holzbasierten Grundstoffen gibt es Lieferengpässe und damit einhergehend teils dramatische Preisbewegungen", erklärte Felix Leiss, Umfrageexperte beim Ifo-Institut. Wegen des Holzmangels seien mancherorts sogar Paletten knapp geworden. "Aber auch bei Aluminium- und Kupferprodukten gibt es Lieferprobleme, hören wir aus den Branchen."
Zudem seien synthetische Grundstoffe knapp, in der Folge fehle es an synthetischen Garnen, Folien, Verpackungsmaterialien, Dämmstoffen und anderen Kunststoffprodukten. Auch die Versorgung mit Halbleitern und anderen elektronischen Bauteilen stocke noch immer. "Die Preise steigen in Anbetracht der Knappheiten vielerorts."
(M.Dorokhin--DTZ)