Deutsche Tageszeitung - Emirate kritisieren aktuellen Deal der ölfördernden Länder als "ungerecht"

Emirate kritisieren aktuellen Deal der ölfördernden Länder als "ungerecht"


Emirate kritisieren aktuellen Deal der ölfördernden Länder als "ungerecht"
Emirate kritisieren aktuellen Deal der ölfördernden Länder als "ungerecht" / Foto: ©

Im Streit um das Ölförderabkommen zwischen den wichtigsten ölproduzierenden Ländern haben die Vereinigten Arabischen Emirate den aktuellen Deal als ungerecht kritisiert. "Die Vereinigten Arabischen Emirate verlangen Gerechtigkeit in der neuen Vereinbarung", sagte Energieminister Suhail Masrui am Sonntag dem TV-Sender Sky News Arabia.

Textgröße ändern:

Die Opec-Staaten und ihre Partnerländer hatten am Freitag vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage nach Öl und wachsender Inflationssorgen über eine mögliche Ausweitung der Fördermenge beraten. Da es zu keiner Einigung kam, wurden die Beratungen auf Montag vertagt.

Laut Analysten der Deutschen Bank kam es zur Verzögerung der Gespräche, weil die Emirate "in letzter Minute einen Einwand gegen den zuvor erzielten Deal zwischen Russland und Saudi-Arabien vorbrachten". Während Saudi-Arabien und Russland eine Verlängerung des Abkommens in seiner jetzigen Form bis Dezember 2022 unterstützen, wollten die Emirate demnach eine Erhöhung der Öl-Produktion ab April festschreiben.

Nach Angaben eines Analysten der Saxo Bank forderten die Emirate "dass ihre Mindestmenge um 0,6 Mio. Barrel pro Tag (bpd) auf 3,8 Mio. angehoben wird, was ihnen eine einseitige Produktionssteigerung innerhalb des aktuellen Quotenrahmens" ermöglichen würde.

Zur Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) gehören unter anderem Saudi-Arabien - hinter den USA der zweitgrößte Ölförderer der Welt -, der Irak und der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und Nigeria. Zu den Partnerländern der Opec zählen unter anderem Russland, Kasachstan und Mexiko. Zusammen mit dfe Partnerländern wird die Gruppe als Opec+ bezeichnet.

Analysten zufolge steht die Opec+ nun im Wesentlichen vor der Wahl, entweder den Forderungen der Vereinigten Arabische Emirate nachzugeben oder keine Einigung zu erzielen, was die Rohölpreise drastisch in die Höhe treiben dürfte. Zudem steht die Einheit der Allianz auf dem Spiel; bei einem Bruch droht ein heftiger Preiskrieg.

Die US-Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Donnerstag gemeldet, dass eine Vereinbarung im Raum stehe, die eine Erhöhung der Produktion um 400.000 Barrel pro Tag (bpd) in jedem Monat ab August vorsieht, wodurch bis Ende 2021 eine zusätzliche Fördermenge von zwei Millionen Barrel pro Tag erreicht werden könnte.

Zu Beginn der Corona-Krise hatten sich die Förderländer angesichts des drastischen Nachfrageeinbruchs, der den Ölpreis in der Pandemie auf den tiefsten Stand seit Jahrzehnten absacken lassen hatte, auf eine deutliche Drosselung der Fördermenge verständigt. Inzwischen haben sich die Vorzeichen jedoch gewandelt, der Ölpreis ist wieder gestiegen.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Trump kündigt Verdopplung der Importzölle für Stahl auf 50 Prozent an

US-Präsident Donald Trump hat die Verdopplung der Zölle für Stahlimporte auf 50 Prozent angekündigt. "Wir werden die Zölle auf Stahl in die Vereinigten Staaten von Amerika von 25 Prozent auf 50 Prozent erhöhen, was die Stahlindustrie noch weiter absichern wird", sagte er am Freitag vor Arbeitern eines Werk des Stahlproduzenten US Steel in Pennsylvania. "Niemand wird darum herumkommen", fügte der US-Präsident hinzu.

Trump verabschiedet Musk mit lobenden Worten aus dem Weißen Haus

Tech-Milliardär Elon Musk ist am Freitag mit einer denkwürdigen Veranstaltung aus dem Dienst im Weißen Haus verabschiedet worden. US-Präsident Donald Trump dankte Musk vor Journalisten für dessen "unglaublichen Dienst" als Leiter der von Trump geschaffenen Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) und händigte ihm als Abschiedsgeschenk einen vergoldeten Schlüssel aus. Musk werde aber weiterhin im Weißen Haus "ein uns aus gehen", fügte Trump an.

Inflationsrate verharrt im Mai voraussichtlich bei 2,1 Prozent

Die Teuerung in Deutschland ist im Mai nach vorläufigen Daten konstant geblieben. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Vergleich zum April kletterten die Preise leicht um 0,1 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate auch in den nächsten Monaten um die Zwei-Prozent-Marke schwanken dürfte.

Finanzminister Klingbeil macht Ökonom Südekum zu persönlichem Berater

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Ökonomen Jens Südekum zu seinem persönlichen Berater gemacht. Der 49-Jährige solle Klingbeil in "makroökonomischen Fragen" beraten, teilte das Finanzministerium am Freitag mit. Der Minister und Vizekanzler würdigte Südekum als einen "der führenden Ökonomen in unserem Land". Südekum verbinde "höchste ökonomische Expertise mit praktischer Politik", erklärte Klingbeil. "Als einer der Architekten des 500-Milliarden-Sondervermögens hat Jens Südekum den Weg für massive Investitionen, verbunden mit den notwendigen Strukturreformen, aufgezeigt."

Textgröße ändern: