Deutsche Tageszeitung - Bericht: Deutschlands Autohersteller stellen sich auf Tempo 130 auf Autobahnen ein

Bericht: Deutschlands Autohersteller stellen sich auf Tempo 130 auf Autobahnen ein


Bericht: Deutschlands Autohersteller stellen sich auf Tempo 130 auf Autobahnen ein
Bericht: Deutschlands Autohersteller stellen sich auf Tempo 130 auf Autobahnen ein / Foto: ©

Die deutsche Autoindustrie stellt sich auf die Einführung von Tempolimits auf Autobahnen nach der Bundestagswahl vor. Ihr Geschäft sehen die Unternehmen laut einem Bericht des "Handelsblatts" davon aber nicht mehr groß bedroht. VW-Chef Herbert Diess sagte der Zeitung (Mittwochsausgabe): "Wir verkaufen unsere Autos auf der ganzen Welt, auch in den Ländern mit Tempolimit. Insofern bedarf es keiner besonderen Vorbereitung."

Textgröße ändern:

"Worauf wir uns natürlich vorbereiten, ist die E-Mobilitätswende und das autonome Fahren", sagte Diess weiter. In der elektrischen Welt werde ohnehin langsamer gefahren, weil die Fahrzeuge bei höheren Geschwindigkeiten schneller an Reichweite verlören. "Bei 160 ist der Reichweitenverlust schon beachtlich, Tempo 200 fährt man nur für kurze Zeit", sagte Diess dem "Handelsblatt". "Auch deshalb frage ich mich, ob wir überhaupt ein Tempolimit brauchen." Der VW-Chef fuhr laut Zeitung mit dem Elektroauto in den Urlaub nach Italien.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter warb erneut für ein Tempolimit: Sämtliche andere Industrieländer hätten längst eine vernünftige Geschwindigkeitsbegrenzung, sagte er dem "Handelsblatt". Das "Sicherheitstempo 130" erhöhe die Sicherheit auf Autobahnen, es senke Lärm, Schadstoffe und Kohlendioxidausstoß. "Und es wäre auch hilfreich, um Innovationen im Straßenverkehr wie die Elektromobilität und autonomes Fahren voranzubringen", sagte Hofreiter weiter.

Auch die SPD ist für ein Tempolimit. "Geschwindigkeitsbegrenzungen führen zudem zu weniger Unfällen und somit zu weniger Verkehrstoten und Verletzten", sagte Parteichefin Saskia Esken der Zeitung. Weniger Unfälle bedeuteten auch weniger Staus. "Ein Tempolimit schont zusätzlich den eigenen Geldbeutel und senkt das Stresslevel beim Fahren."

Die IG Metall, die mehrere hunderttausend Beschäftigte in der Autoindustrie zählt, erklärte sich bei dem Thema "neutral". Die Gewerkschaft hofft auf eine "wohlüberlegte Entscheidung" des Gesetzgebers.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

Textgröße ändern: