Deutsche Tageszeitung - Tarifverdienste steigen im zweiten Quartal um durchschnittlich 1,9 Prozent

Tarifverdienste steigen im zweiten Quartal um durchschnittlich 1,9 Prozent


Tarifverdienste steigen im zweiten Quartal um durchschnittlich 1,9 Prozent
Tarifverdienste steigen im zweiten Quartal um durchschnittlich 1,9 Prozent / Foto: ©

Beschäftigte mit Tarifvertrag haben im zweiten Quartal im Schnitt mehr Geld bekommen - die Entwicklung liegt allerdings hinter der Steigerung bei den Verbraucherpreisen zurück. Die Tarifverdienste legten um durchschnittlich 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise um 2,4 Prozent.

Textgröße ändern:

Bei den Tarifverdiensten sind nach Angaben des Bundesamtes tarifliche Grundvergütungen und durch Tarifabschlüsse festgelegte Sonderzahlungen wie Einmalzahlungen, Jahressonderzahlungen oder tarifliche Nachzahlungen berücksichtigt. Der Anstieg ohne Sonderzahlungen lag demnach im Vergleich zum Vorjahresquartal bei 1,4 Prozent.

Überdurchschnittlich entwickelten sich die Tarifverdienste mit Sonderzahlungen im Verarbeitenden Gewerbe sowie bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (jeweils plus 2,8 Prozent). "Der Anstieg im Verarbeitenden Gewerbe lässt sich vor allem auf die in der Metall- und Elektroindustrie im Juni 2021 gezahlte Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro zurückführen", erklärte das Bundesamt. Bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen machte sich demnach neben regulären Tariferhöhungen vor allem die Angleichung der Entgelte im Osten an die des Westens im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung bemerkbar.

Auch im Baugewerbe (plus 2,5 Prozent), im Gastgewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (jeweils plus 2,4 Prozent) waren die Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen im zweiten Quartal 2021 laut Bundesamt "deutlich höher als im Vorjahresquartal".

Unterdurchschnittlich stiegen die Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen hingegen vor allem in der Land- und Forstwirtschaft (plus 1,0 Prozent), bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (plus 1,1 Prozent) sowie im Bereich Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung (plus 1,2 Prozent).

Der verbreitete Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie hat nach Angaben des Bundesamtes keinen Einfluss auf die Tarifindizes. Gemessen wird die durchschnittliche Veränderung der durch Tarifabschlüsse vereinbarten Monats- und Stundenverdienste. Änderungen der tatsächlich bezahlten Arbeitszeit fließen demnach in den Tarifindex nicht ein.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

Textgröße ändern: