Deutsche Tageszeitung - KfW: Keine Erholung am Ausbildungsmarkt in Sicht

KfW: Keine Erholung am Ausbildungsmarkt in Sicht


KfW: Keine Erholung am Ausbildungsmarkt in Sicht
KfW: Keine Erholung am Ausbildungsmarkt in Sicht / Foto: ©

Aufgrund der Corona-Pandemie haben im vergangenen Jahr viele Betriebe die Anzahl ihrer Ausbildungsplätze reduziert. Und auch 2021 sei keine Erholung auf dem Ausbildungsmarkt absehbar, wie die staatliche Förderbank KfW am Montag erklärte. Demnach reduzierten 28 Prozent aller mittelständischen Ausbildungsunternehmen im Jahr 2020 die Anzahl ihrer Ausbildungsplätze. Jeder vierte Ausbildungsbetrieb erwartete zum Jahresende 2021 außerdem, noch weniger Azubis unter Vertrag zu haben als zum Jahresende 2020.

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Die Erhebung basiert auf Daten des KfW-Mittelstandspanels, für das die Förderbank jedes Jahr kleine und mittelständische Unternehmen befragt. Zwischen Februar und Juni 2021 hatten sich rund 11.400 mittelständische Unternehmen an der Umfrage beteiligt.

"Die Vorabauswertung des KfW-Mittelstandspanels macht wenig Hoffnung auf eine schnelle Erholung oder Nachholeffekte auf dem deutschen Ausbildungsmarkt", erklärte die Chefsvolkswirtin der KfW, Fritzi Köhler-Geib. "Möglicherweise wird die Bereitschaft, langfristig Verantwortung für Auszubildende zu übernehmen, noch durch Unsicherheit bezüglich des stockenden Impftempos und der Delta-Variante gebremst". Sie forderte angesichts des Fachkräftemangels eine baldige Rückkehr der Ausbildungsaktivität auf das Vorkrisenniveau.

Lediglich eine Minderheit der ausbildenden Unternehmen rechnete laut Umfrage in diesem Jahr mit einem Anstieg der Azubi-Zahlen. 15 Prozent äußerten sich entsprechend, 2020 waren es noch 19 Prozent der Unternehmen gewesen. Rund die Hälfte der Unternehmen hielt ihre Ausbildungsaktivitäten im Jahr 2020 konstant oder plant dies im Jahr 2021.

Je nach Branche und Unternehmensgröße waren die Ausbildungsbetriebe unterschiedlich stark betroffen. Den stärksten Rückgang verzeichneten Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten. 30 Prozent der Kleinstunternehmen verzeichneten einen Rückgang an Auszubildenden, lediglich 15 Prozent einen Anstieg. Bei größeren Unternehmen hielten sich Rückgang und Anstieg von Auszubildenden mit jeweils 30 Prozent die Waage.

Besonders häufig war ein Rückgang von Auszubildenden im Verarbeitenden Gewerbe. Hier gaben 35 Prozent der Unternehmen an, am Ende des Jahres 2020 weniger Auszubildende gehabt zu haben als zu Jahresbeginn, lediglich 17 Prozent hatten mehr Auszubildende. Im Bausektor war die Lage weniger angespannt, hier berichteten 23 Prozent der Unternehmen von einem Azubi-Rückgang. 18 Prozent hatten zum Jahresende 2020 mehr Auszubildende im Betrieb als zum Jahresanfang.

(W.Budayev--DTZ)

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