Deutsche Tageszeitung - Polnischer Bergbaukonzern will Industrieanlagen mit Mini-Nuklearreaktoren betreiben

Polnischer Bergbaukonzern will Industrieanlagen mit Mini-Nuklearreaktoren betreiben


Polnischer Bergbaukonzern will Industrieanlagen mit Mini-Nuklearreaktoren betreiben
Polnischer Bergbaukonzern will Industrieanlagen mit Mini-Nuklearreaktoren betreiben / Foto: ©

Der polnische Bergbaukonzern KGHM hat am Donnerstag eine Absichtserklärung mit dem US-Unternehmen NuScale Power über die Entwicklung von mindestens vier kleinen Nuklearreaktoren zum Betrieb seiner Industrieanlagen unterzeichnet. "Die Klimaveränderungen zwingen uns zu entschlossenem Handeln", erklärte Marcin Chludzinski, Vorstandsvorsitzender des Bergbauunternehmens. Der erste Reaktor soll demnach 2029 ans Netz gehen.

Textgröße ändern:

Die Blöcke sollen eine Leistung von jeweils 77 Megawatt haben. Im Gegensatz zu großen Kernreaktoren haben sie den Vorteil, dass sie in einer Fabrik aus Fertigteilen zusammengebaut und dann zum Einsatzort transportiert werden können. NuScale-Chef John Hopkins sagte, dass die kleinen Reaktoren ideal für den Betrieb in stillgelegten Kohlekraftwerken seien.

KGHM ist einer der größten Kupfer- und Silberproduzenten der Welt und der zweitgrößte Stromverbraucher in Polen. Polen ist das Land mit dem höchsten Kohleverbrauch in der Europäischen Union, es ist bei der Stromerzeugung zu etwa 70 Prozent von Kohle abhängig. Weil Kohlestrom durch den europäischen Handel mit CO2-Zertifikaten immer teurer wird, hat Polen mit die höchsten Energiekosten in der EU.

Bis 2049 will das Land jedoch alle Kohlebergwerke schließen, um die EU-Ziele zur Klimaneutralität zu erreichen. Um den Energiebedarf weiterhin zu decken, plant die Regierung den Bau von großen Kernkraftwerken mit bis zu 9 Gigawatt Leistung.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

So viele Kunden wie nie wechselten 2024 Strom- oder Gaslieferanten

So viele Privathaushalte wie nie haben im vergangenen Jahr den Strom- oder Gasanbieter gewechselt. Ihre Zahl habe 2024 "neue Höchststände erreicht", teilte die Bundesnetzagentur in Bonn am Montag mit. Rund 7,1 Millionen Stromkunden suchten sich demnach einen anderen Lieferanten, 18 Prozent mehr als 2023. Bei Gaskunden stieg die Zahl der Wechsler um 22 Prozent auf 2,2 Millionen.

Musk: Tesla-Aktionäre sollen in KI-Startup xAI investieren

Der Chef des Elektroautoherstellers Tesla, Elon Musk, hat sich dafür ausgesprochen, den Aktionären des Unternehmens eine Beteiligung an seinem KI-Startup xAI anzubieten. Er sei dafür, könne das aber nicht entscheiden, schrieb Musk am Sonntag in seinem Online-Dienst X als Antwort auf eine entsprechende Frage eines anderen Nutzers. "Wir werden eine Aktionärsabstimmung über diese Angelegenheit abhalten", fügte Musk hinzu.

Schwerer Kindesmissbrauch in Pakistan: Verdächtiger in Hessen festgenommen

Ermittler haben in Hessen einen 55-Jährigen wegen des Verdachts des schweren sexuellen Kindesmissbrauchs festgenommen. Der Tatverdächtige soll Dritte zum sexuellen Missbrauch von Kindern in Pakistan angestiftet und auch selbst vor Ort Kinder schwer missbraucht haben, wie das hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Montag mitteilten. Zudem soll er Mittätern Anweisungen zur Erstellung von Videoaufnahmen gegeben und diese über Messengerdienste und das Darknet verkauft haben.

Gentechnik: Dänischer EU-Ratsvorsitz will Lockerungen vorantreiben

In der Debatte um den Einsatz von Gentechnik will Dänemark während seines EU-Ratsvorsitzes in den kommenden sechs Monaten Lockerungen vorantreiben. Seine Regierung werde ihr "Äußerstes" tun, um die Verhandlungen über eine entsprechende Gesetzesänderung abzuschließen, sagte der dänische Agrarminister Jacob Jensen bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen am Montag in Brüssel. Die deutsche Bundesregierung hat sich bislang nicht auf eine Position zu den Plänen geeinigt.

Textgröße ändern: