Deutsche Tageszeitung - Starker Anstieg der Zulassungen von Neuwagen im November

Starker Anstieg der Zulassungen von Neuwagen im November


Starker Anstieg der Zulassungen von Neuwagen im November
Starker Anstieg der Zulassungen von Neuwagen im November / Foto: © Patrik STOLLARZ/AFP/Archiv

Das Wachstum auf dem deutschen Automobilmarkt hat im November noch einmal zugenommen. 260.512 Pkw wurden zugelassen - 31,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg (KBA) am Montag mitteilte. Besonders stark legte demnach das Elektrosegment zu. Experten erwarten hier jedoch wegen reduzierter staatlicher Förderungen eine Trendwende ab Januar.

Textgröße ändern:

Das größte Zulassungsplus erreichte Audi mit 109,1 Prozent mehr als im November 2021. Auch der E-Autobauer Tesla verdoppelte seine Zulassungszahlen annähernd (+92,7 Prozent). Der größte Anteil an Neuzulassungen entfiel wiederholt auf Volkswagen mit 18,0 Prozent.

Bis August waren die monatlichen Neuzulassungen noch teils stark zurückgegangen; dann aber hatten die Verkäufe zugelegt. Im Jahresverlauf liegt das Absatzniveau der Autohersteller nun mittlerweile noch zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau.

"Das Vorkrisenniveau bleibt allerdings in weiter Ferne", erklärte der Verband der Automobilindustrie (VDA). "In den ersten elf Monaten des aktuellen Jahres wurden rund 30 Prozent weniger Pkw neu zugelassen als im Vergleichszeitraum des Vorkrisenjahres 2019."

Die Neuzulassungen von hybriden und reinen Elektroautos legten im November den KBA-Daten zufolge besonders stark zu (+50 Prozent) und überstiegen erstmals die Marke von 100.000. Damit entfielen 39,4 Prozent der Gesamtzulassungen auf E-Autos.

"Das aktuelle Marktwachstum zeigt, dass sich die Verfügbarkeit von Halbleitern und anderen Vorprodukten verbessert, die im Vorjahr noch zu massiven Produktionseinbußen geführt hatte", erklärte der Autoexperte bei der Beratungsfirma EY, Peter Fuß. Im Dezember sei erneut mit einem deutlichen Absatzplus zu rechnen.

"Die Autohersteller arbeiten ihre zuletzt noch gut gefüllten Auftragsbücher ab", erklärte er weiter. Unter dem Strich bleibe aber ein Absatzniveau, das noch unter dem bereits niedrigen Niveau des Vorjahres bleibe.

Beim aktuell sehr hohen Absatz von Elektroautos "dürfte das Auslaufen der Förderung für Plug-in-Hybride und die Reduzierung der Förderung für reine Elektroautos eine große Rolle spielen", erklärte Fuß. Ab Januar sei dann "mit einem Einbruch der Plug-in-Verkäufe und einem Dämpfer bei Elektroautos zu rechnen".

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Trump will Handelspartner ab Freitag über US-Zölle informieren

Wenige Tage vor Ablauf einer Frist im Zollstreit hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, seine Handelspartner vermutlich ab Freitag über die für sie geltenden Strafzölle zu informieren. "Wir werden ein paar Briefe verschicken, wahrscheinlich ab morgen", sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic war in dieser Woche zu weiteren Gesprächen nach Washington gereist, er sprach im Onlinedienst X in der Nacht zu Freitag von einer "produktiven Arbeitswoche".

Fluglotsenstreik in Frankreich: Etwa 1000 Flüge gestrichen

Wegen eines Streiks der französischen Fluglotsen fallen am Freitag etwa 1000 Flüge aus, etwas mehr als am Vortag. Der französische Verkehrsminister Philippe Tabarot kritisierte den Streik der Fluglotsen zum Beginn der französischen Sommerferien und seine Auswirkungen auf die Reisenden scharf. "Man muss sich mal klar machen, dass da 272 Menschen in unserem Land über das Wohlergehen von mehr als einer halben Million Menschen bestimmen. Das ist inakzeptabel", sagte er am Freitag dem Sender CNews.

China erhebt ab Samstag "Anti-Dumping"-Zölle auf Weinbrand aus der EU

Im Handelskonflikt mit der Europäischen Union hat China angekündigt, "Anti-Dumping"-Zölle auf Weinbrand aus der EU zu erheben. Gelten solle die Abgabe ab Samstag, wie das Handelsministerium in Peking am Freitag mitteilte. Eine Untersuchung habe ergeben, dass es bei aus der EU in die Volksrepublik importiertem Weinbrand - darunter unter anderem Cognac aus Frankreich - Preisdumping gegeben habe.

Auftragslage für deutsche Industrie im Mai verschlechtert

Nach zwei Monaten mit Zuwächsen hat sich die Auftragslage für die deutsche Industrie im Mai wieder verschlechtert. Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe sank gegenüber April um 1,4 Prozent und ohne Großaufträge um 3,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag auf Grundlage vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich hingegen zogen die Bestellungen um 2,1 Prozent an, ohne Großaufträge um 1,9 Prozent.

Textgröße ändern: