Deutsche Tageszeitung - ADAC: E-Autos auch bei Gesamtkosten häufig noch teuerer als Verbrenner

ADAC: E-Autos auch bei Gesamtkosten häufig noch teuerer als Verbrenner


ADAC: E-Autos auch bei Gesamtkosten häufig noch teuerer als Verbrenner
ADAC: E-Autos auch bei Gesamtkosten häufig noch teuerer als Verbrenner / Foto: © AFP/Archiv

Elektro-Autos sind auch bei den Gesamtkosten weiterhin häufig teurer als klassische Verbrenner. Zu diesem Schluss kommt der ADAC in einer am Mittwoch vorgestellten Untersuchung. Demnach sind insbesondere Elektrofahrzeuge der Kleinst- und Kleinwagenklasse häufig nicht konkurrenzfähig.

Textgröße ändern:

Gerade bei kleineren Fahrzeugen sei der Unterschied im Anschaffungspreis "eklatant", erklärte der Automobilclub. Der VW eUp! etwa kostet demnach knapp 30.000 Euro und somit mehr als doppelt so viel wie die Verbrenner-Variante. Auch der Opel Corsa und der Fiat 500 sind als E-Fahrzeuge nahezu doppelt so teuer wie der entsprechende Verbrenner.

Auch die Gesamtkosten inklusive Fördersummen, Strom- beziehungsweise Kraftstoffpreisen, Wertverlust und Wartungskosten fallen für diese Modelle klar zugunsten der Verbrenner aus, wie der ADAC hervorhebt. Besonders der Wertverlust sei bei E-Varianten höher. Selbst bei einem Dieselpreis von zwei Euro je Liter und günstigem Strompreis von unter 40 Cent pro Kilowattstunde seien die Verbrenner langfristig deutlich günstiger.

"Doch in den höheren Fahrzeugklassen kann sich ein Umstieg auf einen Stromer durchaus lohnen", erklärten die Auto-Experten. Der E-Golf ID.3 Pro etwa kommt in der ADAC-Rechnung auf leicht niedrigere Vollkosten als sein Benzin-Pendant. Deutlicher fällt dies bei Mittelklassewagen wie dem Tesla Model 3 oder dem Toyota bZ4X aus: Hier hat der durchschnittliche E-Wagen selbst bei einem Strompreis bis 80 Cent und einem Benzinpreis von 1,50 Euro noch Kostenvorteile.

In der oberen Mittelklasse - zum Beispiel ein Mercedes EQE oder ein Tesla Model S - schmilzt der Vorteil der E-Autos im Vergleich zu Benzinern dahin. "Im Vergleich mit einem Diesel aber besteht ein durchschnittlicher Stromer in dieser Klasse nie", erklärte der ADAC.

Der Automobilclub fordert insgesamt niedrigere Preise für E-Auto, damit die Wende hin zu E-Mobilität gelingen kann. "Verbraucher sind angesichts hoher Kostenbelastungen auf günstige Fahrzeuge angewiesen."

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

Textgröße ändern: