Deutsche Tageszeitung - Scholz fordert mehr Tarifbindung in Deutschland

Scholz fordert mehr Tarifbindung in Deutschland


Scholz fordert mehr Tarifbindung in Deutschland
Scholz fordert mehr Tarifbindung in Deutschland / Foto: © AFP/Archiv

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine Stärkung der Tarifbindung in Deutschland verlangt. "Als Gewerkschafter beklage ich sehr wohl, dass die Tarifbindung zurückgegangen ist", sagte Scholz am Sonntag bei der Eröffnung des Bundeskongresses der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Berlin. "Und als Bürger und als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland setze ich mich dafür ein, dass wir wieder mehr Tarifbindung bekommen."

Textgröße ändern:

Scholz kündigte an, dass seine Koalition das vereinbarte Tariftreuegesetz verabschieden werde. Es solle verhindern, dass staatliche Aufträge an Unternehmen vergeben werden, die mit Lohndumping arbeiten. "Wir brauchen gute Löhne", sagte Scholz. "Wir brauchen mehr Tarifverträge und nicht weniger."

Deutliche Kritik übte der Kanzler an der Entscheidung der Mindestlohnkommission, dass der Mindestlohn von aktuell 12,00 Euro nächstes Jahr auf 12,41 Euro und im Jahr 2025 dann auf 12,82 Euro steigen soll. "Ich war genauso unglücklich wie alle hier, dass die Mindestlohnkommission solche Erhöhungen vorgeschlagen hat", sagte Scholz vor den Gewerkschaftern. "Man muss das durchaus kritisch bewerten."

Die Empfehlung der Kommission war nicht einstimmig erfolgt, sondern gegen die Stimmen der Gewerkschaftsvertreter in der Kommission gefallen, die sich eine stärkere Erhöhung gewünscht hätten. "Die Sozialpartnerschaft in diesem Lande hätte es geboten, eine einvernehmliche Entscheidung zu fällen", sagte Scholz. "Das ist der Fehler, der dort gemacht worden ist."

Verdi-Chef Frank Werneke forderte zum Auftakt des Kongresses höhere Steuern für Vermögende. In Deutschland sei die Schere zwischen arbeitenden Menschen in Armut und Privilegien für Erbschaften und großen Vermögen viel zu weit geöffnet. Die Steuern "für Reiche und Krisengewinner" müssten angehoben werden, sagte er. "Wir brauchen eine Politik, die soziale Ungleichheit beseitigt."

Scholz' Rede eröffneten den sechsten Verdi-Bundeskongress, zu dem sich rund tausend Mitglieder in Berlin versammelt haben. Die Veranstaltung findet alle vier Jahre statt, um politische und gesellschaftliche Weichen für die Gewerkschaft zu stellen.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Handelsstreit: Trump verkündet Einigung mit China zu Seltenen Erden

Die USA und China haben sich nach Angaben von US-Präsident Donald Trump beim Streitthema Seltene Erden geeinigt. China habe bei den zweitägigen Verhandlungen am Montag und Dienstag in London zugesagt, "Magneten und jegliche notwendigen Seltenen Erden" zu liefern, erklärte Trump am Mittwoch. Die USA hätten sich im Gegenzug unter anderem bereit erklärt, chinesische Studierende nicht von US-Universitäten auszuschließen. Trump pries die Beziehungen zu China als "ausgezeichnet" an.

Zustand der Wälder in Deutschland weiter schlecht: Nur jeder fünfte Baum gesund

Den deutschen Wäldern geht es unverändert schlecht. Der "Zustand der heimischen Wälder bleibt besorgniserregend", erklärte das Bundeslandwirtschaftsministerium zur Vorstellung der Waldzustandserhebung 2024 am Mittwoch. Zwar sei die Witterung im vergangenen Jahr etwas vorteilhafter gewesen, doch habe sich die Situation im Vergleich zu 2023 kaum verbessert. Lediglich jeder fünfte Baum sei gesund. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) verwies auf den Wirtschaftsfaktor des Waldes und forderte Entlastungen für Waldbesitzende.

Verteidigungsministerium: Frauenanteil in der Bundeswehr noch nicht hoch genug

Vor dem Hintergrund der personellen Engpässe bei der Bundeswehr soll auch gezielt um Frauen geworben werden. Derzeit betrage der Frauenanteil bei den Streitkräften knapp 14 Prozent und "das ist nicht genug", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Im Bereich Personal gebe es einen enorm hohen Bedarf und die Bundeswehr müsse sich dabei "auch ganz besonders um Frauen bemühen".

Trump verkündet Einigung mit China beim Thema Seltene Erden

Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump haben sich die USA und China beim Streitthema Seltene Erden geeinigt. China habe bei den zweitägigen Verhandlungen am Montag und Dienstag in London zugesagt, "Magneten und jegliche notwendigen Seltenen Erden" zu liefern, erklärte Trump am Mittwoch. Die USA hätten sich im Gegenzug unter anderem bereit erklärt, chinesische Studierende nicht von US-Universitäten auszuschließen.

Textgröße ändern: