Deutsche Tageszeitung - Biden stattet streikenden Auto-Arbeitern historischen Besuch ab

Biden stattet streikenden Auto-Arbeitern historischen Besuch ab


Biden stattet streikenden Auto-Arbeitern historischen Besuch ab
Biden stattet streikenden Auto-Arbeitern historischen Besuch ab / Foto: © AFP

US-Präsident Joe Biden hat den im Bundesstaat Michigan streikenden Arbeitern der Autoindustrie einen historischen Solidaritätsbesuch abgestattet. Biden traf am Dienstag im Großraum Detroit in der Gewerkschaft UAW organisierte Arbeiter und besuchte damit als erster amtierender Präsident der US-Geschichte einen Streikposten. "Ihr verdient eine bedeutende Lohnerhöhung", sagte der Präsident durch ein Megafon.

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Der Politiker der Demokratischen Partei ist ein entschiedener Unterstützer von Gewerkschaften. Allerdings wird der Streik bei den sogenannten "Big Three" der Autoindustrie für ihn wegen der Auswirkungen auf die US-Wirtschaft zunehmend zum Problem. Der Streik bei den Autobauern Ford, General Motors (GM) und Stellantis mit der Marke Chrysler hatte vor knapp zwei Wochen begonnen. Die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) fordert Lohnerhöhungen von rund 40 Prozent.

Der Streik bekommt zunehmend eine politische Dimension. Am Mittwoch wird Bidens republikanischer Amtsvorgänger Donald Trump, der das Weiße Haus 2024 zurückerobern will, nach Michigan reisen. Der Republikaner wird im nordöstlich von Detroit gelegenen Clinton Township eine Rede vor einem Werk für Autoteile halten - und damit eine Konkurrenzveranstaltung zur zweiten Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber abhalten.

Der Rechtspopulist warf Biden am Dienstag vor, mit seiner Förderung von Elektroautos die US-Automobilindustrie zu "vernichten". Das werde viele tausende Arbeiter ihren Job kosten.

Biden wie Trump werben um die bei Wahlen wichtigen Stimmen von Arbeitern. Trump hatte die Präsidentschaftswahl 2016 unter anderem wegen seines starken Rückhalts bei weißen Arbeitern gewonnen. Biden machte es sich vor der Wahl 2020 zur Aufgabe, die Arbeiterschaft wieder für seine Demokratische Partei zu gewinnen. Bei der Präsidentschaftswahl im November 2024 dürfte der zwischen beiden Parteien umkämpfte Bundesstaat Michigan - wie bereits 2016 und 2020 - eine sehr wichtige Rolle spielen.

(P.Hansen--DTZ)

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