Deutsche Tageszeitung - WTO erwartet deutlich schwächeres Wachstum des weltweiten Handels

WTO erwartet deutlich schwächeres Wachstum des weltweiten Handels


WTO erwartet deutlich schwächeres Wachstum des weltweiten Handels
WTO erwartet deutlich schwächeres Wachstum des weltweiten Handels / Foto: © AFP/Archiv

Die Welthandelsorganisation (WTO) hat ihre Wachstumsprognose für den globalen Handel deutlich nach unten korrigiert. Das Handelsvolumen werde 2023 voraussichtlich nur um 0,8 Prozent wachsen, erklärte die WTO am Donnerstag in Genf. Im April war sie noch von 1,7 Prozent Wachstum ausgegangen. Gründe für die Korrektur sind demnach unter anderem die anhaltend hohe Inflation und der Krieg in der Ukraine.

Textgröße ändern:

"Die erwartete Verlangsamung für 2023 ist ein Grund zur Sorge, da sie sich negativ auf die Lebensumstände der Menschen weltweit auswirkt", sagte WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala. Die verringerte Dynamik im Außenhandel sei nach Ansicht der Organisation breit gefächert und betreffe viele Länder und eine große Palette an Waren. Insbesondere nennt die WTO Eisen, Stahl, Textilien sowie Büro- und Telekommunikationsgeräte.

"Die genauen Gründe für die Verlangsamung des Wachstums sind unklar", erläuterte die Organisation. Neben hohen Zinsen, der Aufwertung des US-Dollars und geopolitischen Spannungen, nannte die WTO auch die Immobilienkrise in China als möglichen Faktor.

Der Ausblick auf das kommende Jahr bleibt davon bisher allerdings nahezu unberührt. War die WTO im April von 3,3 Prozent Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 ausgegangen, sind es nun noch 3,2 Prozent. Gleichzeitig warnte sie aber vor einer Teilung des Welthandels in zwei geopolitische Blöcke. "Es gibt in unseren Daten Anzeichen für eine solche Fragmentierung", sagte WTO-Chefökonom Ralph Ossa. "Eine breiter angelegte Deglobalisierung gibt es zum Glück aber noch nicht."

(L.Svenson--DTZ)

Empfohlen

Abschiebe-Haftanstalt: Trump besucht "Alligator Alcatraz" am Dienstag

US-Präsident Donald Trump will am Dienstag eine neue Abschiebe-Haftanstalt in Florida besuchen, die von Sümpfen voller Alligatoren umgeben ist. "Die Einrichtung befindet sich im Herzen der Everglades und ist informell als Alligator-Alcatraz bekannt", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Montag in Washington. Trump will demnach an der offiziellen Eröffnung der Haftanstalt teilnehmen.

Weißes Haus: Kanada im Zollstreit mit Trump "eingeknickt"

Die USA haben die Rücknahme einer kanadischen Digitalsteuer begrüßt, die vor allem US-Konzerne getroffen hätte. Kanadas Premierminister Mark Carney sei vor US-Präsident Donald Trump "eingeknickt", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Montag in Washington. Wegen der Digitalsteuer hatte Trump die Zollverhandlungen mit Kanada für vorerst beendet erklärt. Die Regierung in Ottawa hofft nun auf eine baldige Einigung.

Langjähriger DGB-Chef Michael Sommer mit 73 Jahren gestorben

Der langjährige DGB-Chef Michael Sommer ist am Montag im Alter von 73 Jahren gestorben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) würdigte seinen früheren Vorsitzenden als "großen Gewerkschafter", der sich unermüdlich für Solidarität und Gerechtigkeit in der Arbeitswelt eingesetzt habe. Sommer war von 2002 bis 2014 Bundesvorsitzender des Gewerkschaftsdachverbands. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Sommer als "herausragende Persönlichkeit" mit einer klaren Haltung.

EU-Handelskommissar Sefcovic fliegt zu Zollverhandlungen in die USA

Einige Tage vor Ablauf einer Verhandlungsfrist im Zollstreit fliegt EU-Handelskommissar Maros Sefcovic in dieser Woche in die USA. "Es bleiben uns Mittwoch und Donnerstag für mögliche Treffen" mit US-Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer, sagte Sefcovic am Montag in Brüssel. "Der 9. Juli steht vor der Tür", fügte er mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist hinzu.

Textgröße ändern: