Deutsche Tageszeitung - Ukraine "pausiert" WTO-Klage gegen EU-Staaten wegen Getreideexporten

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Ukraine "pausiert" WTO-Klage gegen EU-Staaten wegen Getreideexporten


Ukraine "pausiert" WTO-Klage gegen EU-Staaten wegen Getreideexporten
Ukraine "pausiert" WTO-Klage gegen EU-Staaten wegen Getreideexporten / Foto: © AFP

Die Ukraine will ihre Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO) gegen mehrere EU-Staaten wegen Einfuhrbeschränkungen für Getreide vorerst nicht weiterverfolgen. "Während wir nach einer praktischen Lösung suchen, ist unsere Streitsache innerhalb der WTO momentan pausiert", sagte der stellvertretende ukrainische Wirtschaftsminister Taras am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Er gehe von einer Einigung in dem Streit innerhalb der kommenden "Wochen und Monaten" aus.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die Klage richtet sich gegen drei Nachbarstaaten der Ukraine: Polen, die Slowakei und Ungarn. Sie haben entgegen einer EU-Entscheidung die Beschränkungen auf Getreideimporte aus der Ukraine nicht ausgesetzt, um nach eigenen Angaben ihre Landwirte vor zu niedrigen Preisen zu schützen. Kiew legte deshalb bei der WTO Beschwerde ein.

Besonders in Polen ist das Thema mitten im Wahlkampf ein besonders heikel. Die rechtsnationale Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) genießt in den landwirtschaftlich geprägten Regionen starke Unterstützung. Der Streit belastet die Beziehungen zwischen Kiew und Warschau.

Die polnische Regierung begrüßte die Ankündigung aus Kiew, die WTO-Klage vorerst zu pausieren, als "nötigen Schritt". Regierungssprecher Piotr Müller machte jedoch deutlich, dass eine Lösung des Streits nur durch Bewegung auf ukrainischer Seite gefunden werden könne: "Wir sehen weiteren konstruktiven Maßnahmen der Ukraine zur Entwicklung einer angemessenen Beziehung in landwirtschaftlichen Fragen erwartungsvoll entgegen", sagte er der polnischen Nachrichtenagentur PAP.

Die EU hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die Zölle auf ukrainische Exporte gestrichen. Landwirte in den Nachbarländern der Ukraine protestierten gegen den dadurch verursachten Preisverfall. Im Juni erlaubte Brüssel deshalb Polen, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien, vorübergehend Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide einzuführen. Diese Sondergenehmigung hob die EU-Kommission im September auf, was Polen, Ungarn und die Slowakei ignorierten.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

US-Präsident Trump: Wir haben einen Käufer für Tiktok gefunden

Die USA haben nach Angaben von Präsident Donald Trump einen Käufer für die Videoplattform Tiktok gefunden. "Wir haben einen Käufer für Tiktok", verkündete Trump am Sonntag in einem Interview im Sender Fox News. Es handele sich um eine Gruppe "sehr reicher Leute", sagte Trump. Mehr werde er in "etwa zwei Wochen" verraten.

G7-Staaten für Ausnahme für US-Konzerne bei globaler Mindeststeuer

Die G7-Staaten haben sich bereit erklärt, große US-Konzerne von der globalen Mindeststeuer auszunehmen. Wie die kanadische Regierung, die derzeit den Vorsitz der Gruppe der sieben großen westlichen Industriestaaten inne hat, am Samstag mitteilte, sollen die Gewinne von US-Konzernen im In- und Ausland nur in den USA versteuert werden. Dieser Kompromiss mache es möglich, "dass wir den Kampf gegen Steueroasen, Steuerflucht und Steuerdumping jetzt weiter vorantreiben können", erklärte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD).

US-Senat debattiert Trumps umstrittenes Haushaltsgesetz

Der US-Senat hat seine Debatte über das umstrittene Haushalts- und Steuergesetz der Regierung von Präsident Donald Trump begonnen. Die am Samstagabend (Ortszeit) in Washington eröffnete Sitzung zu dem auch unter Trumps Republikanern umstrittenen Entwurf namens "One Big Beautiful Bill" (Ein großes schönes Gesetz) dauerte am Sonntag in den frühen Morgenstunden weiter an. Trotz Gegenstimmen aus den eigenen Reihen feierte Trump die Zulassung des Entwurfs zur Debatte als "großartigen Sieg".

Keine Fluppe am Strand: Ausweitung des Rauchverbots in Frankreich in Kraft getreten

Eine Woche vor Beginn der Sommerferien ist in Frankreich ein Rauchverbot an Stränden in Kraft getreten. Seit Sonntag dürfen sich Besucher öffentlicher Strände dort keine Zigarette mehr anstecken. Auch andere Orte sind von dem ausgeweiteten Rauchverbot betroffen, etwa Bushaltestellen, Parks, Ausbildungsstätten und Unterkünfte für Minderjährige. Bei Schulen, Bibliotheken und Schwimmbädern darf in einem Umkreis von zehn Metern nicht geraucht werden.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild