Deutsche Tageszeitung - Umsatz im Gastgewerbe im Januar leicht gestiegen

Umsatz im Gastgewerbe im Januar leicht gestiegen


Umsatz im Gastgewerbe im Januar leicht gestiegen
Umsatz im Gastgewerbe im Januar leicht gestiegen / Foto: © AFP/Archiv

Die Umsätze des Gastgewerbes sind zu Jahresbeginn leicht gestiegen. Sie kletterten im Januar preisbereinigt um 0,8 Prozent im Vormonatsvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum Januar 2023 allerdings lag der Umsatz noch 0,6 Prozent niedriger - und im Vergleich zum Januar 2019 vor der Corona-Pandemie sogar 13,3 Prozent darunter.

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In den Gastronomiebetrieben stieg der Umsatz im Januar preisbereinigt um 1,5 Prozent im Vergleich zum Dezember, wie die Statistiker weiter mitteilten. Im Vergleich zum Januar 2019 allerdings war der Umsatz in Restaurants und Kneipen noch 14,0 Prozent niedriger.

Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten dagegen preisbereinigt ein Umsatzminus von 2,9 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2019 lag ihr Umsatz noch 10,7 Prozent niedriger.

Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, erwartet trotz des leichten Gesamtanstiegs im Januar keine Trendwende. Der private Verbrauch erhole sich trotz fallender Inflation nur langsam von dem Teuerungsschock der vergangenen beiden Jahre. "Verbraucherinnen und Verbraucher sind weiter sehr preissensibel."

Das Auswärts-Essen sei objektiv weniger leistbar geworden, erläuterte Dullien: "Seit der Vorpandemie-Zeit 2019 sind die Preise für Restaurantbesuche um rund 29 Prozent gestiegen, während die allgemeinen Verbraucherpreise lediglich um knapp 21 Prozent zugelegt haben." Diese Lücke zwischen den Restaurantpreisen und anderen Konsumpreisen dürfte absehbar bestehen bleiben, erwartet der Ökonom.

"Die jüngsten Preiserhöhungen im Rahmen der Rückkehr zum normalen Mehrwertsteuersatz beinhalten außerdem das Risiko, dass die Menschen im Land ihren Konsum in Gaststätten für eine längere Zeit reduzieren", fügte Dullien hinzu. Ähnliches sei nach dem Preisschub in der Branche bei der Einführung des Euro-Bargelds 2002 zu beobachten gewesen.

(V.Varonivska--DTZ)