Deutsche Tageszeitung - EU-Kommission: Telefónica hielt sich womöglich nicht an alle Auflagen für E-Plus-Kauf

EU-Kommission: Telefónica hielt sich womöglich nicht an alle Auflagen für E-Plus-Kauf


EU-Kommission: Telefónica hielt sich womöglich nicht an alle Auflagen für E-Plus-Kauf
EU-Kommission: Telefónica hielt sich womöglich nicht an alle Auflagen für E-Plus-Kauf / Foto: ©

Der O2-Anbieter Telefónica Deutschland hat sich nach Einschätzung der EU-Kommission womöglich nicht ausreichend an die Bedingungen für die Übernahmeerlaubnis für E-Plus gehalten. Die Brüsseler Behörde übersandte dem Telekommunikationskonzern am Freitag entsprechende Beschwerdepunkte, zu denen der Konzern bis zum 5. April Stellung nehmen soll. Telefónica Deutschland, eine Tochter der spanischen Telefónica-Gesellschaft, hatte E-Plus 2014 übernommen. Brüssel genehmigte den Kauf nur unter zahlreichen Auflagen.

Textgröße ändern:

So musste Telefónica bis zu 30 Prozent der Netzkapazität des neuen Unternehmens an eine oder mehrere Mobilfunkfirmen ohne eigenes Netz verkaufen. Außerdem sollte Telefónica auch die Erlaubnis für die Nutzung eines Spektrums an Frequenzen sowie weitere Vermögenswerte veräußern. Drittens verpflichtete sich der Konzern, Großkunden-Vereinbarungen auszuweiten sowie "allen interessierten Marktteilnehmern 4G-Vorleistungen zu den ’günstigsten Preisen’ anzubieten".

Um den dritten Punkt geht es: Die Kommission sei der Ansicht, dass Telefónica den Verpflichtungen in Bezug auf 4G "nicht hinreichend nachgekommen ist", erklärte sie am Freitag. Dadurch sei es Dritten erschwert worden, auf dem deutschen Markt für Mobilfunkdienste am Wettbewerb teilzunehmen.

Sollte die Kommission nun abschließend feststellen, dass Telefónica Deutschland seinen Verpflichtungen nicht nachkam, sind Geldbußen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes denkbar. Brüssel könnte außerdem den ursprünglichen Beschluss der Genehmigung widerrufen.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Gesetzesvorhaben: Neuer Gebäudetyp E soll Bauen vereinfachen

Die Bundesregierung will mit einer Gesetzesreform das Bauen deutlich vereinfachen, Innovation fördern und so die Baukonjunktur wieder ankurbeln. Mit dem geplanten sogenannten Gebäudetyp E sollen Bauunternehmen einfacher von technischen Normen abweichen können, wie es am Freitag aus dem Bundesjustizministerium hieß. Eine entsprechende Gesetzesänderung im Bürgerlichen Gesetzbuch in Absprache mit dem Bundesbauministerium soll bald vorgelegt werden.

Automobilzulieferer ZF will bis 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abbauen

Deutschlands zweitgrößter Automobilzulieferer, das Friedrichshafener Unternehmen ZF, will in den kommenden Jahren tausende Stellen streichen. "Die deutschen Standorte sollen perspektivisch effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden", erklärte ZF am Freitag. Bis Ende 2028 soll sich die Zahl der derzeit rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland um 11.000 bis 14.000 reduzieren.

Weiter stark steigende Preise: Russische Zentalbank hebt Leitzinsen

Die russische Zentralbank hat im Kampf gegen die weiter stark steigenden Preise im Land ihre Leitzinsen erneut erhöht. Der zentrale Zinssatz steigt von 16 auf 18 Prozent, wie die Moskauer Notenbank am Freitag mitteilte. "Die Inflation hat sich beschleunigt und liegt deutlich über der April-Prognose", erklärte sie dazu. Es ist bereits die sechste Zinsanhebung in gut einem Jahr.

Automobilzulieferer ZF will bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abbauen

Der Automobilzulieferer ZF in Friedrichshafen will tausende Stellen streichen. "Die deutschen Standorte sollen perspektivisch effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden", erklärte das Unternehmen am Freitag. Bis Ende 2028 soll sich die Zahl der derzeit rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland um 11.000 bis 14.000 reduzieren.

Textgröße ändern: