Deutsche Tageszeitung - Länder-Tarifrunde festgefahren

Länder-Tarifrunde festgefahren


Länder-Tarifrunde festgefahren
Länder-Tarifrunde festgefahren / Foto: ©

Die Tarifverhandlungen für die Angestellten der Länder treten auf der Stelle: Auch am dritten Verhandlungstag der dritten Tarifrunde blieb ein Durchbruch am Verhandlungstisch am Samstag zunächst aus. Wahrscheinlich ist eine Verlängerung der Tarifrunde: Mitglieder der Gewerkschaftsgremien buchten ihre Hotelzimmer bis Sonntag.

Textgröße ändern:

Zunächst war der Abschluss eines Tarifvertrages für Samstag geplant. Bisher haben die Länder nach Gewerkschaftsangaben aber noch kein Arbeitgeberangebot vorgelegt. Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL), Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), und Verdi-Chef Frank Bsirske bemühten sich in der Nacht zum Samstag bis in die frühen Morgenstunden vergeblich, eine Lösung für die größten Knackpunkte zu finden.

Dabei geht es vor allem um eine Reform der Entgeltordnung. Länderbehörden finden zunehmend schwer Bewerber für offene Stellen, weil Bund, Kommunen und die Wirtschaft besser zahlen. Die Länder wollen einerseits die Bezahlung für Mangelberufe anheben, bei denen sie im Wettbewerb am Arbeitsmarkt stehen.

Andererseits wollen sie die Risiken für indirekte kostensteigernde Auswirkungen auf nicht betroffene Beschäftigte in anderen Bereichen der Entgelttabelle eingrenzen. Zudem verlangen sie eine Kompensation für mögliche Lohnsteigerung bei ausgesuchten Mangelberufen, indem andere Beschäftigte auf einen Teil ihres Lohnzuwachses verzichten.

Die Gewerkschaften befürchten eine partielle Flucht der Länder aus dem Tarifvertrag, indem sie die Entlohnung etwa für Akademiker zunehmend außertariflich über Zuschläge regeln könnten. Das könnte zur Bildung einer Spartengewerkschaft für außertariflich entlohnte Angestellte führen, die besser verdienen als ihre Kollegen im Länderdienst.

Verdi und der Beamtenbund fordern sechs Prozent mehr Gehalt für die Länderangestellten. Um untere Lohngruppen zu stärken, soll der Zuschlag monatlich mindestens 200 Euro betragen. Die Länder-Arbeitgeber haben diese Forderung als unbezahlbar zurückgewiesen.

Sollten die Tarifgespräche in dieser dritten Runde scheitern, steht den Gewerkschaften der Weg zu Urabstimmung und unbefristeten Streiks offen.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Tiktok schaltet am Montag Shopping-Funktion in seiner App in Deutschland frei

In der Videoplattform Tiktok ist ab der kommenden Woche auch in Deutschland die Einkaufsfunktion Tiktok Shop verfügbar. Wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab, wird die in anderen Ländern bereits verfügbare Funktion am Montag auch in Deutschland, Frankreich und Italien freigeschaltet. Für Nutzer unter 18 Jahren solle die Einkaufsfunktion aber gesperrt sein, erklärte Tiktok gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

New Yorker Börse im Minus nach Trumps Autozölle-Ankündigung

Die New Yorker Börse ist am Tag nach der jüngsten Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump mit sinkenden Kursen in den Handel gestartet. Die großen US-Indizes wie der Dow Jones und der S&P500 lagen in den ersten Minuten nach Handelsbeginn am Donnerstag im roten Bereich. Besonders stark litten die Aktien von Autoherstellern - Trump hatte am Mittwochabend 25 Prozent Aufschlag auf importierte Autos und Autoteile angekündigt.

British Steel bereitet Schließung von Hochöfen in England vor

Der Stahlkonzern British Steel bereitet sich nach eigenen Angaben darauf vor, Hochöfen und andere Teile seiner Stahlproduktion in England zu schließen. Die Standorte seien "finanziell nicht länger tragfähig", erklärte das Unternehmen am Donnerstag und verwies auf "äußerst herausfordernde Marktbedingungen, die Einführung von Zöllen und höhere Umweltkosten". Zur Debatte stehen demnach Hochöfen, Stahlwerke und Walzwerke im nordenglischen Scunthorpe. Bis zu 2700 Arbeitsplätze könnten verloren gehen.

Russland: Seetransport über arktische Route 2024 auf neuem Rekordniveau

Der Seetransport über die arktische Route entlang der nördlichen Küsten Russlands hat nach russischen Angaben im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht. 38 Millionen Tonnen an Gütern seien dort im vergangenen Jahr verschifft worden, sagte der Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschew, beim russischen Arktis-Forum am Donnerstag in Murmansk. Rosatom betreibt eine Flotte von acht atombetriebenen Eisbrechern, um den sogenannten Nördlichen Seeweg befahrbar zu machen.

Textgröße ändern: