Deutsche Tageszeitung - Hochschullehrer sind am seltensten krank

Hochschullehrer sind am seltensten krank


Hochschullehrer sind am seltensten krank
Hochschullehrer sind am seltensten krank / Foto: ©

Hochschullehrer werden im Schnitt am seltensten krank, Müllwerker am häufigsten. Wie das Wissenschaftliche Institut (Wido) der AOK am Mittwoch mitteilte, ist die Dauer krankheitsbedingter Fehlzeiten eng verknüpft mit der beruflichen Tätigkeit. Die geringsten jährlichen Ausfallzeiten hatten im Jahr 2018 mit 4,6 Tagen Beschäftigte in den Berufen der Hochschullehre und -forschung. Die höchsten Werte hatten Beschäftigte in der Versorgung und Entsorgung mit 32,5 Tagen.

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"Jeder Beruf beinhaltet ein spezifisches gesundheitliches Risikoprofil", erklärte der stellvertretender Wido-Geschäftsführer Helmut Schröder. "Präventionsangebote im Betrieb müssen daher immer auf die jeweilige Berufsgruppe angepasst werden."

Nach den Ver- und Entsorgern kommen Straßen- und Tunnelwärter mit 31,4 Fehltagen und die Berufe in der industriellen Gießerei mit 30 Fehltagen. Diese Berufsgruppen haben hohe körperliche Arbeitsbelastungen. Nach den Hochschullehrern am gesündesten sind hingegen Berufe in der Softwareentwicklung mit 7,7 Fehltagen.

Muskel-Skelett-Erkrankungen werden beispielsweise vor allem durch hohe körperliche Belastung hervorgerufen. Fehlten Entsorger und Straßenwärter deshalb im Schnitt jährlich mehr als elf Tage, sind es im Schnitt aller AOK-Versicherten hingegen weniger als sechs.

Menschen in Dienstleistungsberufen leiden hingegen auffällig häufig unter psychischen Krankheiten. So fehlten Callcenter-Mitarbeiter im Schnitt sieben Tage wegen psychischer Ursachen, bei Pflegern sind es mehr als sechs. Der Durchschnitt über alle Berufe liegt bei drei Fehltagen.

Die Wido-Forscher untersuchten auch Altersunterschiede als mögliche Ursache und konnten feststellen: Die Art der beruflichen Tätigkeit beeinflusst die Fehlzeiten stärker als das Alter. "In Zeiten des Fachkräftemangels unterstützen bereits heute viele Unternehmen ihre Beschäftigten dabei, möglichst lange gesund im Betrieb zu bleiben", erklärte Schröder. "Hierzu sind auch altersgerechte Arbeitsbedingungen notwendig, die insbesondere den spezifischen Bedürfnissen älterer Beschäftigter Rechnung tragen."

Insgesamt ist der Krankenstand im Jahr 2018 leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent angestiegen. Damit hat jeder AOK-versicherte Beschäftigte im Durchschnitt 19,9 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Betrieb gefehlt. Im Vorjahr war es noch ein halber Tag weniger. Eine der Hauptursachen dafür war die Erkältungswelle Anfang des Jahres. Auch hier waren Callcenter-Mitarbeiter am stärksten betroffen, gefolgt von Kindererziehern. In diesen Berufen sind die Mitarbeiter ständig von vielen Menschen umgeben.

Der Analyse des Wido liegen die Daten von knapp 14 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern zugrunde, die 2018 in mehr als 1,6 Millionen Betrieben tätig waren.

(Y.Ignatiev--DTZ)

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