Deutsche Tageszeitung - Huawei vermeldet trotz US-Gegenwinds kräftiges Gewinnplus

Huawei vermeldet trotz US-Gegenwinds kräftiges Gewinnplus


Huawei vermeldet trotz US-Gegenwinds kräftiges Gewinnplus
Huawei vermeldet trotz US-Gegenwinds kräftiges Gewinnplus / Foto: ©

Der chinesische Technologieriese Huawei hat für das vergangene Jahr ein deutliches Gewinnplus vermeldet. Trotz der Spionagevorwürfe vor allem aus den USA verdiente der Konzern 59,3 Milliarden Yuan (umgerechnet etwa 7,9 Milliarden Euro), wie Huawei am Freitag mitteilte. Das sind rund 25 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Textgröße ändern:

Allerdings blieb die Debatte um mögliche Gefahren für die Cybersicherheit durch Huawei-Technik nicht ohne Folgen: In der Sparte für Netzwerkausrüstung musste der chinesische Konzern einen leichten Rückgang um 1,3 Prozent hinnehmen. 2017 hatte er dort noch ein Plus von 2,5 Prozent und in den Jahren zuvor zweistellige Zuwachsraten verbucht.

Insgesamt profitierte Huawei im vergangenen Jahr vor allem vom Smartphone-Geschäft, das um 45 Prozent zulegte. Weltweit liegt der chinesische Konzern hier bei den Verkaufszahlen hinter Samsung aus Südkorea und vor dem US-Konzern Apple auf dem zweiten Platz.

Huawei ist zugleich einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster. Die Technik des Konzerns spielt auch beim Aufbau von 5G-Mobilfunknetzen der nächsten Generation eine wichtige Rolle, die wiederum einer Reihe von Schlüsseltechnologien wie vernetzten Fabriken oder autonomen Fahrzeugen den Weg bereiten sollen.

Dabei gibt es allerdings Bedenken, der Konzern könne seine technischen Möglichkeiten im Bereich kritischer Infrastrukturen für Spionageaktivitäten nutzen oder zur Verfügung stellen. Angeheizt werden solche Befürchtungen durch ein chinesisches Gesetz, das Unternehmen zur Zusammenarbeit mit den Behörden in Peking verpflichtet, wenn es um die nationale Sicherheit Chinas geht.

Das Unternehmen weist die Bedenken, der Konzern stelle ein Sicherheitsrisiko dar, entschieden zurück. Am Freitag bekräftigte der derzeitige Vorstandsvorsitzende Guo Ping im südchinesischen Shenzhen, dass "keine Regierung oder dritte Seite Anteile an unserer Firma hält oder in die Geschäfte und Entscheidungsprozesse eingreift".

Zugleich kündigte er an, Huawei werde alles tun, um die "Ablenkungen von außen abzuschütteln". Außerdem betonte er, dass Huawei eine Schlüsselrolle beim 5G-Aufbau spiele: Firmen, die sich für eine Zusammenarbeit mit Huawei entschieden, würden die "wettbewerbsfähigsten in der 5G-Ära" sein. Länder hätten einen "Vorteil für die nächste Welle des Wachstums in der digitalen Wirtschaft".

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Prien pocht auf Wahlfreiheit bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) pocht auf Wahlfreiheit bei der Organisation von Beruf und Familienleben. Der Staat solle hier keine Vorgaben machen, sagte Prien im "Interview der Woche" der ARD, das am Samstag ausgestrahlt wird. "Aber wir sollten die Rahmenbedingungen schaffen, damit Wahlfreiheit wirklich möglich ist. Und dazu gehören natürlich dann verlässliche Kinderbetreuungsangebote in der Kita, aber natürlich auch im schulischen Ganztag", hob Prien hervor.

Zentralrat der Muslime fordert Bundesbeauftragten für muslimisches Leben

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat die Einsetzung einer oder eines Bundesbeauftragten für muslimisches Leben gefordert. Diese oder dieser solle auch "gegen antimuslimischen Rassismus" zuständig sein, forderte der ZMD am Freitag. "Antimuslimischer Rassismus ist kein Randphänomen – er ist strukturell verankert und reicht bis in staatliche Institutionen", erklärte ZMD-Generalsekretär Aladdin Beiersdorf-El Schallah.

Oberlandesgericht Köln erlaubt Meta Verwendung von Nutzerdaten für KI-Training

Verbraucherschützer sind mit einem Eilantrag gescheitert, um den Meta-Konzern daran zu hindern, Nutzerdaten auf seinen Plattformen Facebook und Instagram zum Trainieren seiner KI-Modelle zu verwenden. "Nach vorläufiger und summarischer Prüfung" liege kein Verstoß von Meta gegen EU-Gesetze vor, erklärte das Oberlandesgericht Köln am Freitag. "Meta verfolgt mit der Verwendung zum Training von Systemen Künstlicher Intelligenz einen legitimen Zweck." Die Verwendung der Daten stelle sich daher "auch ohne Einwilligung der Betroffenen als rechtmäßig" dar.

Deutsche Entwickungsministerin und Unicef dringen auf Hilfslieferungen für Gaza

Das Bundesentwicklungsministerium und das UN-Kinderhilfswerk Unicef dringen auf die ungehinderte Lieferung von Hilfsgütern für die notleidenden Menschen im Gaza-Streifen. "Das, was an Hilfe jetzt zugelassen wird, reicht bei weitem nicht aus. Über zwei Millionen Menschen drohen zu verhungern", mahnte die deutsche Ressortchefin Reem Alabali-Radovan (SPD) am Freitag nach einem Telefonat mit Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Dabei ging es vor allem um die katastrophale Lage der Kinder in Gaza.

Textgröße ändern: