Deutsche Tageszeitung - Klimaziele für Verkehr: Organisation sieht EU mit Verbrenner-Aus auf gutem Weg

Klimaziele für Verkehr: Organisation sieht EU mit Verbrenner-Aus auf gutem Weg


Klimaziele für Verkehr: Organisation sieht EU mit Verbrenner-Aus auf gutem Weg
Klimaziele für Verkehr: Organisation sieht EU mit Verbrenner-Aus auf gutem Weg / Foto: © AFP/Archiv

Forscher der Organisation ICCT (Internationaler Rat für sauberen Verkehr) sehen die EU auf einem guten Weg für ein Erreichen der Klimaziele im Straßenverkehr - warnen aber vor einer Abkehr vom Verbrenner-Aus. "Ein Abschwächen der aktuellen CO2-Ziele für Hersteller würde den Rückgang der Emissionen gefährden", erklärte der stellvertretende Chef des ICCT in Europa, Felipe Rodríguez, anlässlich eines am Dienstag veröffentlichten Berichts.

Textgröße ändern:

Die Organisation geht demnach davon aus, dass der Kohlendioxidausstoß im europäischen Straßenverkehr in diesem Jahr einen Höchststand von fast 800 Millionen Tonnen CO2 erreicht. Die Klimavorgaben der EU für Autobauer und Lkw-Hersteller könnten dem Bericht zufolge aber dafür sorgen, dass die Emissionen bereits im kommenden Jahr fallen und bis 2035 um rund ein Viertel sinken - das wäre eine Kehrtwende im emissionsintensiven Straßenverkehr.

Entscheidend dafür ist nach Einschätzung der Organisation das für 2035 beschlossene Verbrenner-Aus für Pkw. In der EU sollen dann keine Autos mit Verbrennermotor mehr neu zugelassen werden. Bis dahin sinken schrittweise die sogenannten Flottengrenzwerte, also der maximale durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoß aller Neuwagen eines Herstellers.

Angesichts der Krise in der europäischen Autoindustrie fordern unter anderem Union und FDP eine Abkehr vom Verbrenner-Aus. Ein solcher Schritt würde nach Ansicht des ICCT-Vertreters Rodríguez "Europas Rolle als globales Vorbild für andere Regionen untergraben". Eine Überprüfung des entsprechenden Gesetzes ist für das kommende Jahr geplant.

Zahlreiche deutsche Politiker, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), fordern zudem, den Autobauern drohende Strafen zu erlassen. Dafür setzen sich etwa VW und Renault ein, die bereits in diesem Jahr die Vorgaben verfehlen könnten. Unter den Herstellern herrscht jedoch keine Einigkeit: BMW und der Stellantis-Konzern sehen sich auf einem guten Weg, reine Elektroauto-Anbieter wie Tesla gelten ohnehin als emissionsfrei.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Iran: Händler schließen aus Protest gegen wirtschaftliche Probleme ihre Läden

In der iranischen Hauptstadt Teheran haben einige Händler aus Protest gegen wirtschaftliche Probleme ihre Läden geschlossen. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete am Montag, dass Geschäfte auf dem Basar von Teheran "ganz oder teilweise geschlossen" blieben. Zudem hätten "einige Menschen aus Protest gegen den Wechselkurs und die wirtschaftliche Lage Slogans skandiert".

Bundesregierung: US-Sanktionen gegen HateAid "nicht akzeptabel"

Die Bundesregierung hat Vorwürfe der US-Regierung gegen die Geschäftsführerinnen der Organisation HateAid und weitere Menschen, die sich gegen Hassbotschaften im Internet engagieren, als unberechtigt zurückgewiesen. Die US-Sanktionen gegen die Betroffenen seien "nicht akzeptabel", sagte Vizeregierungssprecher Sebastian Hille am Montag in Berlin. Ähnlich hatten sich zuvor auch Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) und Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) geäußert.

Italienische Bahn will mit Hilfe von US-Investor Geschäft in Frankreich ausbauen

Der staatliche italienische Bahnkonzern Ferrovie dello Stato (FS) will mit Hilfe eines US-Investors sein Frankreich-Geschäft ausbauen. FS habe eine Vereinbarung mit dem Investmentfonds Certares abgeschlossen, erklärten die beiden Unternehmen am Montag. Ziel sei es, das Wachstum der FS-Tochter Trenitalia France zu beschleunigen. Zudem wolle FS nach Großbritannien expandieren.

Bundesregierung arbeitet an Verbot von Einweg-E-Zigaretten

Einweg-E-Zigaretten könnten in Deutschland schon bald verboten werden. Es werde an einem entsprechenden Vorhaben gearbeitet, sagte eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums am Montag in Berlin. Allerdings seien die Pläne noch nicht weit fortgeschritten. Unter anderem ist demnach noch nicht geklärt, ob das Bundesumwelt- oder das Bundesgesundheitsministerium zuständig ist.

Textgröße ändern: