Deutsche Tageszeitung - Internationaler Währungsfonds senkt Wachstumsprognose für Deutschland deutlich

Internationaler Währungsfonds senkt Wachstumsprognose für Deutschland deutlich


Internationaler Währungsfonds senkt Wachstumsprognose für Deutschland deutlich
Internationaler Währungsfonds senkt Wachstumsprognose für Deutschland deutlich / Foto: © AFP/Archiv

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft in diesem und im kommenden Jahr ein weiteres Mal deutlich gesenkt. In einer Aktualisierung seiner Herbstprognose korrigierte der IWF den Wert für die Bundesrepublik im Jahr 2025 um 0,5 Prozentpunkte nach unten. Demnach ist nur noch mit einem Wachstum von 0,3 Prozent zu rechnen.

Textgröße ändern:

Im Jahr 2026 erwarten die Konjunkturexperten nun ein Wirtschaftswachstum um 1,1 Prozent in Deutschland - eine Korrektur nach unten um 0,3 Prozentpunkte. Auch in der zweitgrößten Wirtschaft der Eurozone, in Frankreich, läuft es nach Einschätzung des IWF nicht rund. Hier reduzierte die Organisation die Prognose für das laufende Jahr um 0,3 und im kommenden Jahr um 0,2 Punkte nach unten, auf 0,8 Prozent Wachstum und 1,1 Prozent.

Mit Blick auf die Weltwirtschaft insgesamt fällt die Prognose hingegen besser aus. Global geht der IWF im laufenden Jahr von einem Wirtschaftswachstum um 3,3 Prozent aus, das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als in seiner Herbstprognose. Insbesondere für die USA verbesserte sich der Ausblick deutlich um 0,5 Prozentpunkte auf nun 2,7 Prozent.

Eines der Risiken für die Prognosen des IWF ist allerdings die politische Unsicherheit durch die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus. Die politischen Vorschläge des designierten US-Präsidenten haben die Experten nicht in ihre Prognosen einbezogen. IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas hält vor allem ein Anziehen der Inflation in den USA für eine mögliche Folge von Trumps Plänen mit Handelsbeschränkungen und Zöllen.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Minister Frei sieht Einigung mit SPD über Bürgergeldreform - Beschluss am Mittwoch

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) sieht die Bedenken der Union gegen den Gesetzentwurf aus dem SPD-geführten Bundesarbeitsministerium zur Bürgergeldreform ausgeräumt. "Wir haben uns über alle offenen Punkte verständigen können", sagte Frei am Montag nach einer Sitzung des CDU-Bundesvorstands in Berlin. Er gehe davon aus, dass die Reform am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden könne.

Verbrenner-Aus: Brüssel legt Dienstag Vorschläge vor - Ökonomen gegen Lockerung

Die EU-Kommission will wie geplant am Dienstag ihre Vorschläge für eine Überarbeitung der CO2-Vorgaben für Neuwagen vorlegen. Erwartet wurde eine deutliche Lockerung der als "Verbrenner-Aus" bekannten Regelungen. Führende Ökonominnen und Ökonomen kritisierten diesen Kurs am Montag scharf. Der Beratungsfirma EY zufolge könnte sich das weitere Festhalten am Verbrenner jedoch auch auszahlen.

Deutsche Nordsee-Fischer dürfen 2026 weniger Hering und Kabeljau fangen

Die deutschen Nordsee-Fischer dürfen im kommenden Jahr weniger Hering, Kabeljau und Seelachs fangen. Die erlaubten Fangmengen sinken nach einer Vereinbarung der EU mit Norwegen und Großbritannien deutlich, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass die Arten durch Überfischung und die Folgen des Klimawandels bedroht werden.

Trotz Protest Frankreichs: Brüssel will Mercosur-Abkommen dieses Jahr abschließen

Die EU-Kommission bleibt bei ihren Plänen für einen Abschluss des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten noch in diesem Jahr - trotz anhaltender Proteste aus Frankreich. "Die Kommission erwartet weiter, das EU-Mercosur-Abkommen bis Ende 2025 zu unterzeichnen", teilte ein Kommissionssprecher am Montag mit. Die Bundesregierung hält den raschen Abschluss für "dringend notwendig" und hofft auf die nötige Mehrheit der EU-Staaten.

Textgröße ändern: