Deutsche Tageszeitung - Zweites Jahr mit schrumpfender Wirtschaft lässt ZEW-Konjunkturerwartungen sinken

Zweites Jahr mit schrumpfender Wirtschaft lässt ZEW-Konjunkturerwartungen sinken


Zweites Jahr mit schrumpfender Wirtschaft lässt ZEW-Konjunkturerwartungen sinken
Zweites Jahr mit schrumpfender Wirtschaft lässt ZEW-Konjunkturerwartungen sinken / Foto: © AFP/Archiv

Mit neuen Zahlen zur schwächelnden Wirtschaft in Deutschland hat sich auch die Konjunkturerwartung von Finanzexpertinnen und -experten zu Jahresbeginn eingetrübt. Der Index des Leibniz Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sank im Januar verglichen mit dem Vormonat um 5,4 Punkte auf 10,3 Punkte, wie das Institut in Mannheim am Dienstag mitteilte. Die aktuelle Lage schätzten die Ökonominnen und Ökonomen indes etwas besser ein.

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"Das zweite Rezessionsjahr in Folge lässt die Konjunkturerwartungen sinken", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach und sprach von einem "spürbaren Rückgang". Die Entwicklungen führte er auf die schwachen Wachstumszahlen und einen steigenden Inflationsdruck zurück. Deutschlands Wirtschaft schrumpfte vergangenes Jahr um 0,2 Prozent. Es war der zweite Rückgang in Folge. Gleichzeitig zog die Inflation zum Jahresende an.

Darüber hinaus belasteten ausbleibende Konsumausgaben und die schwache Nachfrage in der Bauindustrie die deutsche Wirtschaft. "Sollten sich diese Trends im aktuellen Jahr fortsetzen, wird Deutschland weiter hinter die restlichen Euro-Länder zurückfallen", warnte Wambach. Hinzu kommen politische Unsicherheiten durch eine möglicherweise schwierige Koalitionsbildung nach den vorgezogenen Bundestagswahlen im Februar und Unklarheit über die Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump.

Dennoch bewerteten die Expertinnen und Experten die aktuelle Lage etwas besser als noch im Dezember. Der entsprechende Indikator für Deutschland kletterte um 2,7 Punkte auf Minus 90,4 Punkte.

Auch die Konjunkturerwartungen für die Eurozone entwickelten sich positiv und lagen bei 18 Punkten, nach 17 Punkten im Vormonat. Die Bewertung der aktuellen Lage fiel ebenfalls besser aus als im Dezember.

Das ZEW fragt für den Index monatlich Expertinnen und Experten von Banken, Versicherungskonzernen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren Einschätzungen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten, die Aufschluss über die weitere Konjunkturentwicklung geben. Dazu gehören Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkurse und der Ölpreis. Der ZEW-Index gilt als wichtiger Indikator für die künftige ökonomische Entwicklung Deutschlands.

An der aktuellen Umfrage vom 13. bis zum 20. Dezember beteiligten sich laut ZEW 156 Analystinnen und Analysten sowie institutionelle Anlegerinnen und Anleger.

(O.Tatarinov--DTZ)

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