Deutsche Tageszeitung - Traditionsreiche Kaufhauskette Debenhams ist pleite

Traditionsreiche Kaufhauskette Debenhams ist pleite


Traditionsreiche Kaufhauskette Debenhams ist pleite
Traditionsreiche Kaufhauskette Debenhams ist pleite / Foto: ©

Die traditionsreiche britische Kaufhauskette Debenhams ist insolvent. Die Gläubiger übernähmen das Unternehmen mit sofortiger Wirkung, teilte Debenhams am Dienstag mit. Sie wollen demnach 200 Millionen Pfund (232 Millionen Euro) investieren und Debenhams so einen Neustart ermöglichen.

Textgröße ändern:

Debenhams gibt es bereits seit dem Jahr 1778. Das Unternehmen hat 165 Filialen und beschäftigt rund 25.000 Menschen. Die Übernahme durch die Gläubiger bedeutet, dass die Anteilseigner so gut wie kein Mitspracherecht bei der anstehenden Umstrukturierung haben.

Debenhams macht die zunehmende Konkurrenz durch den Onlinehandel zu schaffen. Gleichzeitig hatte die Kette Probleme, die Mieten für die vielen Filialen zu finanzieren, nachdem sie in den Jahrzehnten zuvor immer weiter gewachsen war.

Eine Übernahme in letzter Minute durch den Besitzer der Sportshop-Kette Sports Direct, Mike Ashley, lehnte Debenhams ab. Im vergangenen Jahr hatte Ashley bereits die insolvente Warenhauskette House of Fraser gekauft.

Debenhams-Chef Terry Duddy sagte, die nun gefundene Lösung erlaube es dem Unternehmen, seine Geschäfte normal fortzuführen. Zudem verfüge es nun über die benötigten Mittel und könne seine Umstrukturierungspläne umsetzen. "Wir werden versuchen, so viele Filialen und Stellen wie möglich zu erhalten", sagte Duddy.

Die britische Einzelhandelsbranche steckt in der Krise. Der Nachrichtenagentur Press Association zufolge wurden im Jahr 2018 insgesamt 150.000 Stellen abgebaut. In den vergangenen 18 Monaten meldeten unter anderem das Bekleidungsunternehmen Calvetron, der Musikhändler HMV, der Spielwarenhändler Toys"R"Us, der Elektronikhändler Maplin und der Discounter Poundworld Insolvenz an.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Weltbank-Chef: Entwicklungsländer müssen schnell Handelsabkommen mit den USA abschließen

Weltbank-Chef Ajay Banga hat den Entwicklungsländern eindringlich zum schnellen Abschluss von Handelsabkommen mit der US-Regierung geraten. "Sie müssen mit den USA frühestmöglich Handelssysteme aushandeln", sagte Banga in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP an die Entwicklungsländer gewandt. "Wenn Sie das hinausschieben, wird das allen weh tun." Nach ihrer Einigung mit Washington sollten die Entwicklungsländer dann Handelsbarrieren abbauen und den regionalen Warenstrom fördern.

VW-Chef stellt Aus für neue Verbrennerautos im Jahr 2035 infrage

VW-Chef Oliver Blume stellt das Datum 2035 für das Aus für neue Benziner und Diesel-Fahrzeuge in der EU infrage. Bei der Verkehrswende brauche es "immer wieder Prüfpunkte, die sich an den Realitäten orientieren, wie schnell sich die E-Mobilität verbreitet", sagte Blume der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe) am Rande der Automesse in Shanghai. "Und gegebenenfalls braucht es politisch flexible Übergangszeiträume."

Bericht: Gasverbrauch in Deutschland im Winter um fast neun Prozent gestiegen

Der Gasverbrauch in Deutschland hat in dieser Heizperiode deutlich zugenommen. Wie die Funke Mediengruppe am Samstag unter Berufung auf eine Erhebung der Bundesnetzagentur berichtete, haben Privathaushalte und Unternehmen im Winter 8,9 Prozent mehr Gas verbraucht als im Vorjahreszeitraum. Während sich die Zunahme bei Haushalten und Gewerbe auf 7,7 Prozent beläuft, sei der Gasverbrauch der Industrie um 10,1 Prozent gestiegen. Insgesamt habe der Verbrauch bei 594.314 Gigawattstunden (GWh) gelegen.

Vorratsdatenspeicherung: Datenschutzbeauftragte sieht Drei-Monats-Frist skeptisch

Die Bundesdatenschutzbeauftragte Louise Specht-Riemenschneider sieht die von der künftigen schwarz-roten Koalition geplante Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung skeptisch. Zwar sei die geplante dreimonatige Speicherfrist kürzer als die bisherigen Vorschläge, sagte Specht-Riemenschneider der "Frankfurter Rundschau" (Samstagsausgabe). "Aber ich sehe dennoch Widersprüche zur nationalen und europäischen Rechtsprechung."

Textgröße ändern: