Deutsche Tageszeitung - Lücke von 60.000 Plätzen: Arbeitgeberverband warnt vor eklatantem Pflegenotstand

Lücke von 60.000 Plätzen: Arbeitgeberverband warnt vor eklatantem Pflegenotstand


Lücke von 60.000 Plätzen: Arbeitgeberverband warnt vor eklatantem Pflegenotstand
Lücke von 60.000 Plätzen: Arbeitgeberverband warnt vor eklatantem Pflegenotstand / Foto: © AFP/Archiv

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) hat vor einem eklatanten Notstand in der Branche gewarnt. Es fehlten 60.000 Heimplätze und fast tausend Pflegeheime, das sei die Bilanz der zu Ende gehenden Legislaturperiode, teilte der AGVP am Dienstag mit. Damit steuere Deutschland "sehenden Auges in den Pflegenotstand", warnte Verbandspräsident Thomas Greiner.

Textgröße ändern:

Grundsätzlich braucht Deutschland angesichts des steigenden Bedarfs nach Berechnungen des Verbands jährlich 17.000 zusätzliche Plätze, das entspricht demnach über 200 Heimen. Jedoch würden "Heime in den Ruin getrieben" und "Pflegebedürftige auf Wartelisten gesetzt", das wiederum lasse die Angehörigen verzweifeln.

Dringend nötig sei ein Kurswechsel, forderte der Verband, sonst drohe Deutschland "zum Wartelisten-Land zu werden". So müsse Bürokratie abgebaut werden und die Heime müssten ohne viele Detailvorgaben "passgenaue und fachgerechte Pflegeangebote" vor Ort entwickeln können. Es sei wichtig, dass die Einrichtungen wirtschaftlich arbeiten könnten.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Teure Fernwärme: Kartellamt geht von rechtswidrigen Preissteigerungen aus

Das Bundeskartellamt geht von rechtswidrigen Preissteigerungen durch Fernwärmeanbieter aus und setzt sein Untersuchungsverfahren dazu fort. Ihr Anfangsverdacht habe sich erhärtet, erklärte die Bonner Behörde am Donnerstag. In vier von neun untersuchten Fernwärmenetzen wurden nach derzeitigem Erkenntnisstand "zu Ungunsten der Verbraucherinnen und Verbraucher rechtswidrige Preisanpassungsklauseln verwendet". Das Kartellamt hatte das Verfahren Ende 2023 eingeleitet, es betrifft den Zeitraum Januar 2021 bis September 2023.

Schwimmendes LNG-Terminal in Stade vor dem Aus

Das schwimmende LNG-Terminal im niedersächsischen Stade steht vor dem Aus. Das Projekt habe "keine Aussicht auf eine erfolgreiche Fertigstellung", erklärte die staatliche Betreiberfirma Deutsche Energy Terminal (DET), die auch die anderen Importterminals für Flüssigerdgas in Wilhelmshaven und Brunsbüttel betreibt, am Mittwoch. Hintergrund ist ein Streit mit dem Unternehmen Hanseatic Energy Hub (HEH), das mit dem Bau der Anschlussinfrastruktur beauftragt worden war.

Behörde rechnet an Ostern nicht mit Eierknappheit in Deutschland

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) rechnet mit Blick auf die Osterfeiertage nicht mit einer Knappheit an Eiern in Deutschland. Trotz der Lage in den USA sei die Versorgung hierzulande sicher, erklärte die Behörde in Bonn am Donnerstag. Kurzfristig leere Regale dürften demnach schnell wieder aufgefüllt werden.

Prognose: Deutschland braucht jährlich rund 320.000 neue Wohnungen

Der Bedarf an neuem Wohnraum in Deutschland bleibt auch in den kommenden Jahren hoch: Im Zeitraum von 2023 bis 2030 werden rund 320.000 neue Wohnungen jährlich benötigt, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ergab. Damit liegt der Bedarf höher als die Anzahl der zuletzt pro Jahr fertiggestellten Wohnungen - im Jahr 2023 waren es demnach 294.000.

Textgröße ändern: