Deutsche Tageszeitung - Schwacher EU-Neuwagen Markt im Februar - Zulassungen von E-Autos steigen stark

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Schwacher EU-Neuwagen Markt im Februar - Zulassungen von E-Autos steigen stark


Schwacher EU-Neuwagen Markt im Februar - Zulassungen von E-Autos steigen stark
Schwacher EU-Neuwagen Markt im Februar - Zulassungen von E-Autos steigen stark / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Der Neuwagenmarkt in der EU hat sich im Februar schwach entwickelt, obwohl die Neuzulassungen speziell von E-Autos im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen sind. Der Europäische Herstellerverband Acea meldete am Dienstag einen Rückgang der Neuzulassungen insgesamt um 3,4 Prozent. Die Zahl der neuen E-Autos stieg hingegen um 24 Prozent - und das trotz eines fortgesetzten steilen Abwärtstrends des vormals wichtigsten Herstellers Tesla.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die Verkaufszahlen von Tesla in der EU sanken im Februar erneut stark - um 47,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In Deutschland hatte das Unternehmen des umstrittenen US-Präsidentenberaters Elon Musk laut Kraftfahrt-Bundesamt sogar satte 76 Prozent weniger Autos auf die Straße gebracht. Tesla betreibt in Deutschland eine Fabrik im brandenburgischen Grünheide.

Der E-Auto-Pionier leidet unter der Konkurrenz, die mittlerweile bei der Technologie aufgeholt hat. Hinzu kommt ein massiver Imageschaden, den das Unternehmen wegen der umstrittenen Rolle von Unternehmenschef Musk in der Regierung von US-Präsident Donald Trump und seiner Unterstützung für extrem rechte Parteien in Europa erlitten hat. So wurden in den USA und in Europa etwa Teslas in Brand gesetzt und Tesla-Autohäuser und -Ladestationen angegriffen.

Der Markt für E-Autos entwickelte sich derweil gut. Der Marktanteil der Stromer stieg laut Acea von 12,0 Prozent im Vorjahr auf 15,4 Prozent. "Im größten Markt Deutschland war der Absatz von Elektroautos zu Beginn des Vorjahrs - nach dem Auslaufen der Umweltprämie - auf einem sehr niedrigen Niveau, das führt aktuell zu beeindruckenden Wachstumsraten", erklärte der Automarkt-Experte Constantin Gall von der Beratungsfirma EY.

EY hatte in den vergangenen Monaten für das Jahr 2025 insgesamt starke Wachstumsraten bei E-Autos prognostiziert, weil die Hersteller wegen der EU-CO2-Regeln mit Rabatten versuchen, den durchschnittlichen Austoß ihrer Neuwagenflotte zu senken. Doch nun soll den Konzernen mehr Zeit für das Erreichen der Emissionsvorgaben eingeräumt werden.

"Das reduziert aus Sicht der Hersteller den akuten Druck, kurzfristig und buchstäblich ohne Rücksicht auf Verluste den Absatz von Elektroautos zu steigern", erklärte Gall. Er hält das Vorgehen für riskant: "Das Interesse an E-Autos wird nicht in dem Maß steigen, wie es zum Erreichen der EU-Vorgaben nötig ist", erklärte er. "Mit der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Neuregelung wird das Problem nur vertagt und nicht gelöst."

Neben E-Autos legten besonders die Neuzulassungen von Hybrid-Autos zu - um 18,7 Prozent, wie der europäische Herstellerverband mitteilte. Besonders in Frankreich und Spanien, aber auch in Italien und Deutschland stiegen die Absätze deutlich. Hybride haben nun mit 35,2 Prozent mit Abstand den größten Marktanteil.

Die Verkäufe von neuen Benzinern gingen um 20,5 Prozent zurück auf nun einen Marktanteil von noch 29,1 Prozent. Diesel-Neuzulassungen sanken um 28 Prozent auf einen Marktanteil von 9,7 Prozent. In fast allen EU-Ländern gingen die Neuzulassungen von Autos mit Verbrennermotor laut Acea im zweistelligen Prozentbereich zurück.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

USA wollen Handelspartner per Brief über Zölle informieren

Kurz vor dem Ablauf von zwei Fristen wollen die USA am Montag eine Reihe von Handelspartnern per Brief über die Verhängung von Strafzöllen informieren. Präsident Donald Trump zufolge werden "wahrscheinlich zwölf" Briefe verschickt. Welche Länder betroffen sind, war am Sonntag weiter unklar. Die Zölle sollen zwischen zehn und 70 Prozent betragen.

Bund-Länder-Kommission zur Pflegereform kommt erstmals zusammen

Die Bund-Länder-Kommission für eine Pflegereform kommt am Montag (14.00 Uhr) in Berlin erstmals zu Beratungen zusammen. Ziel ist es, die Soziale Pflegeversicherung finanziell zu stabilisieren und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zukunftsfest aufzustellen. Am Nachmittag wollen sich Bundesgesundheitsministerin Nina Warken und Familienministerin Karin Prien (beide CDU) dazu vor der Presse äußern (16.00 Uhr).

Wirtschaftsvertreter besorgt über Auswirkungen von polnischen Grenzkontrollen

Vertreter von Wirtschaftsverbänden haben sich angesichts der ab Montag geltenden polnischen Grenzkontrollen besorgt über negative Auswirkungen gezeigt. "Aus der Wirtschaft und insbesondere von den IHKs vor Ort bekommen wir besorgniserregende Rückmeldungen", sagte die Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Helena Melnikov, dem "Handelsblatt". "Wenn Pendler an der deutsch-polnischen Grenze nicht mehr verlässlich und pünktlich zu ihrer Arbeit kommen, steigt die Gefahr, dass sie sich dauerhaft anders orientieren – mit Folgen für den Fachkräftemangel in Regionen wie Brandenburg", sagte sie weiter.

Vor PKK-Entwaffnung: Pro-kurdische Abgeordnete treffen am Montag Erdogan

Vor der geplanten Selbstentwaffnung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) soll eine Delegation pro-kurdischer Parlamentsabgeordneter am Montag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammentreffen. Nach einem Besuch bei dem inhaftierten PKK-Anführer Abdullah Öcalan im Gefängnis erklärten die Mitglieder der Delegation am Sonntag, Öcalan messe dem bevorstehenden Treffen "historische Bedeutung" bei.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild