Deutsche Tageszeitung - Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe gesunken

Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe gesunken


Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe gesunken
Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe gesunken / Foto: © AFP

Ende des vergangenen Jahres haben weniger Menschen in Deutschland im Verarbeitenden Gewerbe gearbeitet als noch ein Jahr zuvor. Die Zahl der Beschäftigten sank verglichen mit 2023 um 1,2 Prozent oder 68.000 auf 5,5 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Einen Rückgang der Beschäftigung gab es demnach in "fast allen großen Branchen".

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Besonders deutlich sank die Mitarbeitendenzahl den Forschenden nach im Bereich der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (minus 3,6 Prozent) und Metallerzeugnissen (minus 2,9) Prozent. Auch die Kunststoff- und Autoindustrie verzeichneten Rückgänge oberhalb des Durchschnitts. Dagegen gab es in der Nahrungsmittelindustrie Ende 2024 1,8 Prozent mehr Beschäftigte als ein Jahr zuvor.

Im Zehnjahresvergleich stieg die Zahl der Industriebeschäftigten in Deutschland laut Statistikamt um 3,5 Prozent oder 185.000 Menschen. Am meisten Mitarbeitende waren in dem Sektor im Jahr 2018 mit rund 5,7 Millionen beschäftigt. Das waren 3,0 Prozent mehr als 2024.

Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, wertete den Rückgang als "klares Zeichen einer Deindustrialisierungstendenz". Deutschlands Industrie stehe vor allem durch geopolitische Verschiebungen unter Druck. China und die USA wollen laut Dullien ihre eigenen Industrien stärken und weniger abhängig von Importen aus dem Ausland werden. Zugleich sei Russland als "verlässlicher Energielieferant" weggefallen.

Am Mittwoch dürfte sich die Lage für die deutsche Industrie laut Dullien noch verschärfen: "US-Präsident Donald Trump dürfte am Nachmittag neue Zölle gegen die EU und Deutschland verhängen", erklärte Dullien.

Trump hatte für den 2. April angekündigt, seine Zollpolitik weiter zu verschärfen. Bekannt ist bereits, dass ab Donnerstag pauschale US-Zölle auf Auto-Importe in Höhe von 25 Prozent gelten sollen.

Für die Auswertung betrachteten die Statistikerinnen und Statistiker Betriebe des Verabeitenden Gewerbes ab 50 Beschäftigten. Die Bundesagentur für Arbeit hatte am Montag für Januar 6,67 Millionen Industriebeschäftigte gemeldet, ein Rückgang um 120.000 Menschen innerhalb eines Jahres.

(L.Svenson--DTZ)

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