Deutsche Tageszeitung - Wegen Haltung zu Gewerksschaften: Schwedischer Versicherer verkauft Tesla-Anteile

Wegen Haltung zu Gewerksschaften: Schwedischer Versicherer verkauft Tesla-Anteile


Wegen Haltung zu Gewerksschaften: Schwedischer Versicherer verkauft Tesla-Anteile
Wegen Haltung zu Gewerksschaften: Schwedischer Versicherer verkauft Tesla-Anteile / Foto: © AFP/Archiv

Das schwedische Versicherungsunternehmen Folksam hat sich nach eigenen Angaben wegen der Haltung Teslas zu Arbeitnehmerrechten von seinen Anteilen an dem E-Autobauer in Höhe von umgerechnet rund 148 Millionen Euro getrennt. Teslas Einstellung zu den Gewerkschaftsrechten seiner Mitarbeitenden sei angesichts der Kriterien der Versicherung für Investitionen "problematisch", erklärte Folksam am Mittwoch. Versuche, das Unternehmen als Anteilseigner zu beeinflussen, seien fehlgeschlagen. "Leider ist keine Besserung eingetreten, so dass die Entscheidung getroffen wurde, die Beteiligung zu veräußern."

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Tesla ist seit 2023 in einen Konflikt mit den schwedischen Gewerkschaften verstrickt. Im Oktober 2023 hatte die Metallarbeitergewerkschaft IF Metall wegen Teslas Weigerung, einen Tarifvertrag zu unterzeichnen, zum Streik aufgerufen. Der Arbeitskampf weitete sich später deutlich aus, etwa auf andere Werkstätten, in denen mehrere Marken zur Reparatur angenommen werden.

Inzwischen sieht sich Tesla mit fast einem Dutzend Gewerkschaften konfrontiert, die das schwedische Arbeitsmarktmodell mit seinen Tarifverträgen schützen wollen. Auch etwa Gewerkschaften von Hafenmitarbeitern und Postangestellte beteiligten sich, zudem griff der Konflikt auf benachbarte Länder über. Tarifverträge decken fast 90 Prozent aller Angestellten in Schweden und 80 Prozent in Dänemark ab.

Tesla-Chef Elon Musk lehnt ab, dass sich seine Angestellten weltweit gewerkschaftlich organisieren. Zudem hat Musks enge Zusammenarbeit mit dem US-Präsidenten zu Boykott-Aufrufen gegen Tesla geführt. Laut dem Branchenverband Mobility Sweden brachen die Tesla-Verkäufe im März um 63,9 Prozent ein. In den ersten drei Monaten des Jahres waren es demnach ein Rückgang um 55,2 Prozent gewesen.

(Y.Leyard--DTZ)

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