Deutsche Tageszeitung - Länder-Finanzminister regeln Verteilung von 100 Milliarden Euro Sondervermögen

Länder-Finanzminister regeln Verteilung von 100 Milliarden Euro Sondervermögen


Länder-Finanzminister regeln Verteilung von 100 Milliarden Euro Sondervermögen
Länder-Finanzminister regeln Verteilung von 100 Milliarden Euro Sondervermögen / Foto: © AFP/Archiv

Die Finanzminister der Bundesländer haben die Weichen für die Verteilung des Sondervermögens für Infrastruktur gestellt. Auf einem Treffen in Kiel vereinbarten die Ressortchefs einstimmig, dass die 100 Milliarden Euro nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel auf die einzelnen Länder verteilt werden sollen, wie aus den Beschlüssen am Freitag hervorging. Dieses Vefahren orientiert sich am jeweiligen Steueraufkommen und der Einwohnerzahl der Bundesländer.

Textgröße ändern:

Aus dem von Union und SPD geplanten schuldenfinanzierten Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz in Höhe von 500 Milliarden Euro sollen - verteilt über zwölf Jahre - 100 Milliarden Euro an die Länder gehen. Damit sollen dort und in den Kommunen Investitionen vorangebrach werden. Zudem wird die Schuldenbremse für die Länder etwas gelockert. Sie sollen künftig wie der Bund pro Jahr Kredite von bis zu 0,35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aufnehmen können.

Der Königssteiner Schlüssel als Maßstab für die Verteilung des Sondervermögens und für den neuen Verschuldungsspielraum der Länder soll nun Grundlage für die nächste Ministerpräsidentenkonferenz und für die Bundesgesetzgebung sein. Die Finanzministerinnen und Finanzminister der Länder dringen bei der neuen schwarz-roten Bundesregierung auf zügige gesetzliche Regelungen.

Ziel sei, die Finanzpakete nun "schnell und unbürokratisch auf die Straße zu bringen", wie Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) erklärte. Im gemeinsamen Beschluss der Ressortchefs heißt es, ein "passgenauer, effektiver und züger Mittelabfluss" sei dringend geboten, "um zeitnah messbare Effekte der Investitionen zu verzeichnen".

Zugleich warnten die Fachministerinnen und Fachminister, die zusätzlichen Spielräume dürften "nicht durch eine Reduzierung der finanziellen Beteiligung des Bundes an gemeinsamen Aufgaben" aufgezehrt werden.

(G.Khurtin--DTZ)

Empfohlen

Biontech kündigt Übernahme von Curevac für 1,25 Milliarden Dollar an

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech hat die Übernahme des Wettbewerbers Curevac angekündigt. Ein bindender Kaufvertrag sei abgeschlossen worden, der Curevac mit 1,25 Milliarden Dollar (1,08 Milliarden Euro) bewerte, teilte Biontech am Donnerstag mit. Die Übernahme soll demnach die Forschung, Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Medikamenten gegen Krebs stärken.

Umfrage: Mehrheit befürchtet unter neuer Regierung Rückschritte bei Wohnen und Rente

Eine Mehrheit der Deutschen befürchtet einer Umfrage zufolge unter der neuen Bundesregierung Rückschritte in den Bereichen Rente, Wohnen und Klimaschutz. Laut der am Donnerstag veröffentlichten Ipsos-Erhebung glauben gut einen Monat nach der Regierungsübernahme von Union und SPD lediglich 20 Prozent der Befragten an eine positive Entwicklung bei der Rente, 19 Prozent beim bezahlbaren Wohnen und 18 Prozent bei der Armutsbekämpfung.

"Licht am Ende des Tunnels": Wirtschaftsinstitute heben Wachstumsprognosen

Drei große Wirtschaftsinstitute sowie die OECD haben ihre Wachstumsprognosen für Deutschland für das laufende und das kommende Jahr teils deutlich nach oben korrigiert. Das Ifo-Institut in München, das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) gehen in ihren am Donnerstag vorgestellten Sommerprognosen nun von 0,3 Prozent Wachstum im laufenden Jahr aus. Im Jahr 2026 dürfte die deutsche Wirtschaft demnach und 1,5 bis 1,6 Prozent wachsen.

Rechtsstreit um Auftrag für neue Galileo-Satelliten geht in nächste Runde

Das EU-Gericht muss noch einmal über die Vergabe des Auftrags für neue Galileo-Satelliten entscheiden. Auf eine Klage der deutschen Firma OHB hin verwies der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg den Fall am Donnerstag zurück an die Vorinstanz. Die EU-Kommission hatte die Aufträge für bis zu zwölf Satelliten im Wert von 1,47 Milliarden Euro 2021 an die Konkurrenten Thales Alenia Space und Airbus vergeben. (Az. C-415/23 P)

Textgröße ändern: