Deutsche Tageszeitung - Trump zum Auftakt seiner Reise durch Golfstaaten in Saudi-Arabien

Trump zum Auftakt seiner Reise durch Golfstaaten in Saudi-Arabien


Trump zum Auftakt seiner Reise durch Golfstaaten in Saudi-Arabien
Trump zum Auftakt seiner Reise durch Golfstaaten in Saudi-Arabien / Foto: © Saudi Royal Palace/AFP

Bei seiner ersten großen Auslandsreise seit seinem erneuten Amtsantritt ist US-Präsident Donald Trump in Saudi-Arabien eingetroffen. Die Präsidentenmaschine landete am Dienstag in Riad, nachdem sie von saudiarabischen Kampfjets eskortiert worden war. Saudi-Arabien ist die erste Station seiner Reise durch die Golfregion, die ihn auch nach Katar und in die Vereinigten Arabischen Emiraten führen wird. Bei den Besuchen soll es nach Angaben des Weißen Hauses vor allem um Wirtschaftsbeziehungen geht.

Textgröße ändern:

Trump wollte in Riad nach einem prunkvollen Empfang durch die saudische Königsfamilie an einem Gipfeltreffen der Golfstaaten teilnehmen. Der saudiarabische Kronprinz und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman begrüßte den US-Präsidenten bereits am Flughafen. Später wollte der 78-jährige Milliardär auch bei einem Investorenforum auftreten, bei dem auch sein Berater und Tech-Milliardär Elon Musk erwartet wurde.

Trump will danach weiter nach Katar reisen. Im Vorfeld hatte sich Trump gegen Kritik verteidigen müssen, weil er einen geschenkten Luxusjet aus dem Golfemirat Katar künftig als Präsidentenmaschine Air Force One nutzen will. Einen Interessenkonflikt sieht das Weiße Haus nicht, da der Jumbojet vom Typ Boeing 747-8 als "Spende" an das Pentagon deklariert werden solle.

Bei Trumps Besuch in der Golfregion werden Abkommen in Bereichen wie Luftfahrt, Verteidigung, Energie und Künstliche Intelligenz erwartet. Bereits im Januar zum Amtsantritt von Trump hatte der saudiarabische Kronprinz Salman Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Dollar in den USA zugesagt. Trump sprach sich später für eine Erhöhung dieses Betrags aus. Riad will sich Waffenlieferungen aus den USA sichern: den US-Kampfjet F-35 und Luftabwehrsysteme in Milliardenhöhe.

Anders als 2017 nutzt Trump seine Nahost-Reise nicht für einen Zwischenstopp in Israel. Beobachter führen dies auf seine bisher wenig erfolgreichen Bemühungen zurück, den Krieg im Gazastreifen zu beenden. Allerdings konnte Trump kurz vor seinem Abflug die Freilassung des US-israelischen Doppelstaatlers Edan Alexander aus den Händen der radikalislamischen Hamas bekanntgeben. Katar ist Vermittler im Nahost-Konflikt. Saudi-Arabien wiederum war Ort für Ukraine-Verhandlungen von Vertretern Russlands, der Ukraine und der USA.

Zuletzt hatten sich die USA auch um Gespräche über das Atomprogramm des Iran bemüht und einen Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan mit herbeigeführt. Zuvor war mit der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen eine Waffenruhe vereinbart worden.

Trump war seit seinem Amtsantritt im Januar bisher nur zur Trauerfeier für Papst Franziskus nach Rom ins Ausland gereist. Die Tour durch die Golfstaaten ist nun seine erste wirkliche Auslandsreise als US-Präsident in seiner zweiten Amtszeit. Auch in seiner ersten Amtszeit hatte er Saudi-Arabien 2017 als Ziel seines ersten Auslandsbesuchs gewählt. Trump-Sprecherin Karoline Leavitt sprach nun von einer "historischen Rückkehr" des Präsidenten in die Golfregion.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Russisches Gericht verurteilt Raiffeisen Bank International zu Ausgleichszahlung

Ein russisches Gericht hat die weiterhin in Russland aktive österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) zu einer Ausgleichszahlung in Höhe von 339 Millionen Euro für die durch europäische Sanktionen verursachten Verluste des russischen Unternehmens Rasperia verurteilt. Die Summe entspreche den in Österreich eingefrorenen Vermögenswerten, erklärte RBI am Donnerstag. Die Bank kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Mercosur-Abkommen: Aufschub auf kommendes Jahr möglich

Die Unterzeichnung eines EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten könnte auf das kommende Jahr verschoben werden. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zeigte sich am Donnerstag bereit, der in der Frage zerstrittenen EU auf Wunsch Italiens weitere Bedenkzeit einzuräumen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) warb beim EU-Gipfel in Brüssel für einen raschen Abschluss, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zementierte hingegen seine Ablehnung. In Brüssel demonstrierten derweil tausende Landwirte.

Korruptionsverdacht: Durchsuchung bei französischer Kulturministerin Dati

Die französische Kulturministerin Rachida Dati ist erneut im Visier der Justiz: Ermittler durchsuchten am Donnerstag ihre Wohnung, das Kulturministerium und das Rathaus eines Pariser Viertels, wo sie Bezirksbürgermeisterin ist. Anlass dafür sei der Verdacht auf Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder und Geldwäsche, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft mit.

Verbraucherschützer fordern EU-weit mehr Transparenz bei Mogelpackungen

Ob Produkte mit weniger Inhalt oder Änderungen an der Rezeptur - versteckte Preiserhöhungen durch Mogelpackungen führen nach Auffassung von Verbraucherschützern dazu, dass Kundinnen und Kunden weniger für ihr Geld bekommen. Nötig sei deshalb "eine EU-weite Lösung, wie Mogelpackungen gekennzeichnet werden können", forderte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag. Der Handelsverband Deutschland verwies hingegen auf die Lebensmittelindustrie, das Problem sei dort fehlender Wettbewerb.

Textgröße ändern: