Deutsche Tageszeitung - Verbot von Verpackungssteuer: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Bayern scharf

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Verbot von Verpackungssteuer: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Bayern scharf


Verbot von Verpackungssteuer: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Bayern scharf
Verbot von Verpackungssteuer: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Bayern scharf / Foto: © AFP/Archiv

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat wegen eines geplanten Verbots der Einführung einer Verpackungssteuer deutliche Kritik am Bundesland Bayern geübt. "Ministerpräsident Söder entmündigt bayerische Städte und Gemeinden in ihrem Kampf gegen Einweg-Müll", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz am Mittwoch. Das Kabinett des Freistaats hatte am Dienstag entschieden, dass es in Bayern keine Steuer auf Pappteller und Einwegbecher geben soll.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Eine Verpackungssteuer sei wirksam, erklärte Metz. Vermüllungen des öffentlichen Raumes gingen zurück, das zeigten Städte wie Tübingen oder Konstanz, wo es eine solche Abgabe gibt. "Umso skandalöser, dass die bayerische Staatsregierung Kommunen dieses Instrument gegen die Vermüllung des öffentlichen Raums entzieht", erklärte sie.

Das Bundesverfassungsgericht hatte eine solche Steuer im Januar dieses Jahres grundsätzlich für zulässig erklärt. Das Verfahren ging auf eine Klage einer McDonalds-Filiale in Tübingen zurück, wo für Verpackungen 50 Cent und für Einmalbesteck 20 Cent fällig werden. Die Abgabe in Tübingen bezwecke einen Anreiz zur Verwendung von Mehrwegsystemen und sei als "örtliche Verbrauchsteuer" zulässig, hieß es zur Begründung vom Bundesverfassungsgericht.

Die bayerische Regierung will nun verhindern, dass infolge des Urteils bayerische Gemeinden nachziehen. "Wir brauchen keine zusätzlichen Steuern, die zusätzlich noch Bürokratie aufbauen", erklärte auch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Einweg-Verpackungen erhöhten die Preise der Gastronomie.

Der Ministerrat des Freistaats stimmte auf Vorschlag von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) für eine Ablehnung. Hermann kündigte an, nun schnellstmöglich einen Gesetzesentwurf zur Einführung eines Verbots vorzulegen.

Die DUH forderte indes die bayerische Regierung auf, ihren "Fehler sofort zu korrigieren". Zudem müssten weitere Bundesländer ein Zeichen setzen und "ihren Kommunen eine freie Entscheidung über die Einführung von Einweg-Verpackungssteuern zusichern", erklärte Metz. In elf Bundesländern können Städte und Gemeinden demnach selbst eine Verpackungssteuer einführen, in Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern brauche es eine Zustimmung durch das Land.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Umweltminister Schneider vergibt erstmals Blauen Engel für Software

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) vergibt am Mittwoch erstmals den Blauen Engel für Softwareprodukte. Das Umweltzeichen bekommen die beiden Unternehmen Nextcloud Server und Green Metrics Tool, wie das Bundesumweltministerium in Berlin der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Ausgezeichnet werden die Unternehmen für ressourcen- und energieeffiziente und dabei quelloffene Software.

Trump spricht mit Blick auf Proteste in Los Angeles von Invasion durch "ausländischen Feind"

US-Präsident Donald Trump hat mit Blick auf die Proteste in Los Angeles von einer Invasion aus dem Ausland gesprochen. "Wir werden nicht zulassen, dass eine amerikanische Stadt von einem ausländischen Feind überfallen und erobert wird", sagte Trump am Dienstag vor Soldaten am Militärstützpunkt Fort Bragg. Die Protestierenden bezeichnete er als "Tiere".

Zahl der Einbürgerungen in Deutschland 2024 um fast die Hälfte gestiegen

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 291.955 Ausländer eingebürgert worden. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl um 91.860 Einbürgerungen oder 46 Prozent auf einen Höchststand seit der Einführung der Statistik im Jahr 2000, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Ein Grund für die hohe Zahl lag auch in der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts mit verkürzten Einbürgerungsfristen im vergangenen Jahr.

Bundesverwaltungsgericht prüft Verbot von "Compact"-Magazin

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Dienstag mit seiner Verhandlung über das Verbot des rechtsextremistischen "Compact"-Magazins begonnen. Die Compact-Magazin GmbH wurde vor knapp einem Jahr verboten, das Bundesinnenministerium begründete das mit verfassungsfeindlichen Zielen. Das Gericht entscheidet nun, ob das Verbot bestehen bleibt. (Az. 6 A 4.24)

Textgröße ändern:

Anzeige Bild