Deutsche Tageszeitung - Steinmeier will mit "Ehrentag" gesellschaftliches Miteinander stärken

Steinmeier will mit "Ehrentag" gesellschaftliches Miteinander stärken


Steinmeier will mit "Ehrentag" gesellschaftliches Miteinander stärken
Steinmeier will mit "Ehrentag" gesellschaftliches Miteinander stärken / Foto: © AFP

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will mit einer bundesweiten Mitmachaktion - dem "Ehrentag" - das Gemeinschaftsgefühl und das gesellschaftliche Engagement in Deutschland stärken. "Ich möchte mit meiner Initiative alle erreichen und jeder und jedem Einzelnen zurufen: Pack mit an - für dich, für uns, für alle", sagte Steinmeier am Freitag bei der Auftaktveranstaltung in Schloss Bellevue. "Ganz Deutschland soll zu einer Bühne werden fürs Bessermachen."

Textgröße ändern:

Der "Ehrentag" soll erstmals am 23. Mai 2026 deutschlandweit stattfinden. An diesem Tag vor 77 Jahren - am 23. Mai 1949 - war das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland erlassen worden. Einen Tag später trat es in Kraft. Steinmeier ist Initiator und Schirmherr der "Ehrentag"-Aktion.

Laut dem Bundespräsidenten sollen sich Menschen am Jahrestag 2026 in unterschiedlichen Bereichen "einen ganzen Tag lang für andere" engagieren können, "für mehr Chancengleichheit oder für eine bessere Umwelt - für ein besseres, ein gerechteres, ein lebenswertes Deutschland".

So könnten etwa Nachbarschaften Blumeninseln pflanzen, junge Menschen Seniorinnen und Senioren bei der Bestellung in der Online-Apotheke helfen, Menschen könnten im Seniorenstift vorlesen oder Plastikmüll aus Gewässern fischen, sagte Steinmeier.

"Auch kleine Initiativen zeigen die Größe der Idee", betonte er. "In der Summe entsteht hoffentlich in allen Teilen unseres Landes ein Mosaik der Gemeinsamkeit, in dem wir uns als zusammengehörig erleben."

Katarina Peranic, Vorständin der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE), schlug zudem in einer Gesprächsrunde bei Steinmeier im Schloss Bellevue eine digitale Teilnahme vor, etwa in der Aufklärung von Desinformation oder in der Bildungs- und Gedenkarbeit.

Bundespräsident Steinmeier betonte, dass der Aufruf für alle Menschen in Deutschland gelte, unabhängig davon, ob sie bereits Erfahrungen im Ehrenamt gesammelt haben oder nicht. Doch "gerade Menschen, die sich bisher noch nicht engagiert haben, gerade die wollen wir ermutigen mitzumachen - möglichst ganz ohne Hürden" und "über den Tag hinaus", sagte Steinmeier.

"Jede und jeder hat Talente, Ideen, etwas Zeit, und es spielt gar keine Rolle, ob es eine halbe oder fünf Stunden oder noch mehr sind an diesem Tag", betonte der Bundespräsident. "Engagement ist so vielfältig wie die Menschen in unserem Land." Die neue Ehrenamts-Staatsministerin Christiane Schenderlein (CDU) sieht in der Aktion die Möglichkeit, "noch mehr Sichtbarkeit" und Wertschätzung für das Ehrenamt zu erreichen, sagte sie im Schloss Bellevue.

Steinmeier stellte in Aussicht, dass der "Ehrentag" 2026 keine einmalige Aktion sein soll. Er sei "ganz sicher, dass wir hier nicht an etwas arbeiten, das eine Eintagsfliege im nächsten Jahr sein wird", sagte Steinmeier. Der "Ehrentag" solle viel mehr "auf Dauer eingerichtet" werden - "dafür muss er aber am ersten Tag auch gelingen", sagte Steinmeier, dessen Amtszeit im Frühjahr 2027, also vor einer möglichen Neuauflage, ausläuft.

Bis zum "Ehrentag", der im kommenden Jahr ein Samstag ist, sollen Mitwirkende und Unterstützerinnen und Unterstützer gewonnen werden. Dies können Kommunen und Unternehmen sein, ebenso Vereine, Verbände und Initiativen. Vertreter von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk (THW) gaben bei am Freitag einer Podiumsdiskussion in Schloss Bellevue bereits ihre Zusage für eine Mitwirkung ab. Steinmeier sprach sich dafür aus, auch die großen Sport- und Wirtschaftsverbände in Deutschland mit ins Boot zu holen.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Handelsstreit: Trump verkündet Einigung mit China zu Seltenen Erden

Die USA und China haben sich nach Angaben von US-Präsident Donald Trump beim Streitthema Seltene Erden geeinigt. China habe bei den zweitägigen Verhandlungen am Montag und Dienstag in London zugesagt, "Magneten und jegliche notwendigen Seltenen Erden" zu liefern, erklärte Trump am Mittwoch. Die USA hätten sich im Gegenzug unter anderem bereit erklärt, chinesische Studierende nicht von US-Universitäten auszuschließen. Trump pries die Beziehungen zu China als "ausgezeichnet" an.

Zustand der Wälder in Deutschland weiter schlecht: Nur jeder fünfte Baum gesund

Den deutschen Wäldern geht es unverändert schlecht. Der "Zustand der heimischen Wälder bleibt besorgniserregend", erklärte das Bundeslandwirtschaftsministerium zur Vorstellung der Waldzustandserhebung 2024 am Mittwoch. Zwar sei die Witterung im vergangenen Jahr etwas vorteilhafter gewesen, doch habe sich die Situation im Vergleich zu 2023 kaum verbessert. Lediglich jeder fünfte Baum sei gesund. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) verwies auf den Wirtschaftsfaktor des Waldes und forderte Entlastungen für Waldbesitzende.

Verteidigungsministerium: Frauenanteil in der Bundeswehr noch nicht hoch genug

Vor dem Hintergrund der personellen Engpässe bei der Bundeswehr soll auch gezielt um Frauen geworben werden. Derzeit betrage der Frauenanteil bei den Streitkräften knapp 14 Prozent und "das ist nicht genug", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Im Bereich Personal gebe es einen enorm hohen Bedarf und die Bundeswehr müsse sich dabei "auch ganz besonders um Frauen bemühen".

Trump verkündet Einigung mit China beim Thema Seltene Erden

Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump haben sich die USA und China beim Streitthema Seltene Erden geeinigt. China habe bei den zweitägigen Verhandlungen am Montag und Dienstag in London zugesagt, "Magneten und jegliche notwendigen Seltenen Erden" zu liefern, erklärte Trump am Mittwoch. Die USA hätten sich im Gegenzug unter anderem bereit erklärt, chinesische Studierende nicht von US-Universitäten auszuschließen.

Textgröße ändern: