Deutsche Tageszeitung - Abbau von Eisenerz: Stammesgruppe in Myanmar wehrt sich gegen Megaprojekt

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Abbau von Eisenerz: Stammesgruppe in Myanmar wehrt sich gegen Megaprojekt


Abbau von Eisenerz: Stammesgruppe in Myanmar wehrt sich gegen Megaprojekt
Abbau von Eisenerz: Stammesgruppe in Myanmar wehrt sich gegen Megaprojekt / Foto: © AFP

Im Osten Myanmars protestieren hunderte Angehörige einer kleinen Stammesgruppe gegen ein Bleierz-Abbauprojekt. Seit April demonstrieren die Mitglieder der Pradawng-Gemeinschaft regelmäßig gegen das Joint Venture des mit einer lokalen Miliz verbundenen Unternehmens Four Star Company und seines chinesischen Partners. Den Pradawng zufolge ist flussaufwärts von ihrem Dorf ein Megaprojekt zur Förderung von Bleierz geplant. Der Abbau des giftigen Schwermetalls kann das Wasser und den Boden vor Ort verseuchen.

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"Wir haben nicht vor, dieses Erbe unserer Vorfahren gegen Geld oder Reichtümer einzutauschen", sagte der 24-jährige Protestanführer Khun Khine Min Naing der Nachrichtenagentur AFP. "Das Land ist die Würde unseres Stammes." Seine Gruppe trägt beim Protest Schilder, auf denen "Keine Transparenz, keine Verantwortung" steht.

Im Februar waren der Gemeinschaft zufolge schwere Maschinen vor Ort gebracht worden, ohne vorherige Konsultationen mit der Stammesgruppe. Die Anwohner errichteten Straßensperren.

Myanmar wird seit einem Putsch im Jahr 2021 von einem Bürgerkrieg erschüttert. Das Land ist in einen Flickenteppich lose regierter Gebiete zerfallen. In dieser Situation interessiert sich das benachbarte China dafür, sich Bodenschätze in Myanmar zu sichern.

"Wir fordern nur indigene Rechte, die uns zustehen", sagte Khun Khine Min Naing. Die Minenpläne sollten zurückgenommen werden, bis der Krieg vorüber sei und eine zivile Regierung diese überprüfen könne.

Die Four Star Company war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Ihre chinesische Partnerfirma war nicht zu identifizieren - den örtlichen Bewohnern zufolge wurde die Beteiligung nur bekannt, als Vertreter der chinesischen Firma an einer Veranstaltung teilnahmen, wo es um den Protest vor Ort gehen sollte.

(G.Khurtin--DTZ)

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