Deutsche Tageszeitung - Chinas Wirtschaft dank starker Exporte im zweiten Quartal weiter auf Kurs

Chinas Wirtschaft dank starker Exporte im zweiten Quartal weiter auf Kurs


Chinas Wirtschaft dank starker Exporte im zweiten Quartal weiter auf Kurs
Chinas Wirtschaft dank starker Exporte im zweiten Quartal weiter auf Kurs / Foto: © AFP

Die chinesische Wirtschaft ist im zweiten Quartal vor allem dank starker Exportzahlen um 5,2 Prozent gewachsen. Das ist eine etwas langsamere Wachsumsrate als im ersten Quartal (5,4 Prozent), dennoch ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt so weiter auf Kurs, um das von der Regierung gesteckte Ziel von rund fünf Prozent Wachstum über das Jahr zu erreichen. "Die nationale Wirtschaft hat dem Druck standgehalten und trotz der Herausforderungen ein stetiges Wachstum verzeichnet", erklärte Sheng Laiyun, stellvertretender Direktor des Nationalen Statistikamtes, am Dienstag.

Textgröße ändern:

Die Exporte legten im Juni nach Angaben der chinesischen Zollbehörden gegenüber dem Vorjahr deutlich zu und stiegen um 5,8 Prozent. Das ist etwas mehr als die 5,0 Prozent, die von Analysten erwartet worden waren. Auch die Einzelhandelsumsätze - ein wichtiger Indikator für die Konsumstimmung - stiegen im Juni um 4,8 Prozent, auch wenn sie hinter den Prognosen zurück blieben. Die Industrieproduktion stieg im Juni um 6,8 Prozent und übertraf damit die Erwartungen.

Die Ausfuhren hatten bereits im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht und waren so ein wichtiger Treiber der ansonsten schwächelnden chinesischen Wirtschaft. Die Krise im Immobiliensektor des Landes ist weiterhin nicht ausgestanden und der Binnenkonsum ist schwach. Der von US-Präsident Donald Trump vom Zaun gebrochene Handelskrieg verschärfte die Lage weiter.

Washington und Peking belegten sich in diesem Kontext gegenseitig mit massiven Zöllen. Unterhändler erzielten im Juni dann eine Grundsatzeinigung, während weiter verhandelt wird, wurden die Zölle zunächst wieder deutlich gesenkt. Massive Einbrüche der Exporte wurden so verhindert, auch wenn das Zollniveau deutlich höher ist als vor Trumps Amtsantritt.

Allerdings warnen die Experten vor einer weiteren Verlangsamung der Wachstumsrate in der zweiten Jahreshälfte. Das Wachstum sei schon jetzt schwächer, "als die offiziellen Zahlen vermuten lassen", erklärte Zichun Huang von Capital Economics. "Da die Zölle voraussichtlich hoch bleiben werden, der fiskalische Spielraum zunehmend eingeschränkt wird und der strukturelle Gegenwind anhält, dürfte sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte weiter verlangsamen."

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Zollstreit mit EU: US-Finanzminister Bessent spricht von "Fortschritten"

Im Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union hat US-Finanzminister Scott Bessent von "guten Fortschritten" gesprochen. Die Verhandlungen liefen besser als zuvor, sagte er am Mittwoch dem Sender Bloomberg TV anlässlich einer neuen Verhandlungsrunde zwischen EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und US-Handelsminister Howard Lutnick. Die Zeit drängt: Brüssel strebt eine Einigung bis zum 1. August an.

Bundesregierung macht Weg für Eurofighter-Lieferung an Türkei frei

Die Bundesregierung hat den Weg für die Lieferung von Eurofighter-Kampfjets an die Türkei freigemacht. Die Regierung habe eine Voranfrage für 40 der Flugzeuge positiv beschieden, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Mittwoch. Das Verteidigungsministerium habe eine schriftliche Genehmigung des Exports an die türkische Regierung übermittelt. Die türkische Regierung bestätigte die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zum Kauf der Kampfflugzeuge.

Aufrüstung der Bundeswehr: Kabinett beschließt Pläne für schnellere Beschaffung

Die Bundesregierung drückt bei der Aufrüstung der Bundeswehr aufs Tempo. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf, der Beschaffungsvorhaben der Streitkräfte vereinfachen und beschleunigen soll. Die Pläne ermöglichen insbesondere häufiger den Verzicht auf Ausschreibungen bei der Vergabe von Aufträgen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sprach von einem "Quantensprung".

EU und Japan wollen sich gemeinsam für "fairen" Welthandel einsetzen

Angesichts der US-Zollpolitik und wachsender Spannungen mit China wollen die Europäische Union und Japan für ein "freies und faires" weltweites Handelssystem zusammenarbeiten. Bei einem Gipfeltreffen in Tokio kündigten die EU-Kommission und die japanische Regierung eine "Allianz für Wettbewerbsfähigkeit" an, um den bilateralen Handel zu steigern, unfaire Praktiken anzugehen und Innovation zu steigern.

Textgröße ändern: