Deutsche Tageszeitung - Schlechte Ernten: Lebensmittelindustrie warnt vor Engpässen besonders bei Obst

Schlechte Ernten: Lebensmittelindustrie warnt vor Engpässen besonders bei Obst


Schlechte Ernten: Lebensmittelindustrie warnt vor Engpässen besonders bei Obst
Schlechte Ernten: Lebensmittelindustrie warnt vor Engpässen besonders bei Obst / Foto: © AFP

Die Lebensmittelindustrie hat wegen wiederholt sehr schlechter Ernten in vielen Ländern vor drohenden Engpässen bei Gemüse und insbesondere verschiedenen Obstsorten gewarnt. "Die obstverarbeitende Industrie in Deutschland leidet erheblich unter der Knappheit bei allen Fruchtsorten, die industriell verarbeitet werden", erklärte der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) am Donnerstag. Betroffen sind demnach auch Sorten, bei denen die Ernte in Deutschland eigentlich gut ausfällt.

Textgröße ändern:

"Deutschland selbst scheint auf den ersten Blick nicht betroffen, denn auf dem Frischmarkt gibt es genügend einheimisches Obst", erklärte der Verband weiter. "Doch die deutschen Hersteller von Konfitüren und Obstkonserven sind ganz überwiegend auf die Obstgärten in (...) europäischen Partnerländern angewiesen, die sich auf die Belieferung der Industrie spezialisiert haben."

Doch im europäischen Ausland hätten vielerorts Frost, Hitze, Starkregen und Trockenheit infolge des Klimawandels die Ernten das zweite Jahr in Folge zu großen Teilen vernichtet. Beispiele seien die Kirschenernte in Polen, Südosteuropa und der Türkei, die Aprikosenernte in Griechenland und die Apfelernte in Ungarn und Frankreich.

Die Preise für Rohwaren seien nun "so hoch wie nie", führte der BOGK aus. "Selbst normale Ernten in den kommenden Jahren - die wiederum unwahrscheinlich erscheinen - werden keine Trendumkehr bewirken können." Etwa bei Produkten aus Kirchen und schwarzen Johannisbeeren könnten die Verbraucher bald "vor leeren Regalen stehen".

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Deutsche und französische Milchindustrie: Chinesische EU-Zölle sind "harter Schlag"

Nach der Ankündigung Chinas, vorläufige Zölle in Höhe von bis zu 42,7 Prozent auf Milchprodukte aus der EU zu verhängen, haben die deutsche und die französische Milchindustrie besorgt reagiert. Für die betroffenen Unternehmen sei es "ein harter Schlag, wenn nun das Doppelte oder gar Fünffache an Zollgebühren fällig werden", erklärte der Milchindustrie-Verband in Berlin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Frankreichs Milchindustrie sprach von "einem Schock" für französische Käse- und Sahneexporteure.

Wegen "nationaler Sicherheit": USA stoppen Offshore-Windprojekte

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat alle größeren Offshore-Windprojekte vor der Küste der Vereinigten Staaten vorerst gestoppt. Das Innenministerium in Washington begründete dies am Montag mit "nationalen Sicherheitsrisiken". Trump ist ein erklärter Windkraft-Gegner.

Vorstoß für Zuckersteuer sorgt für gemischtes Echo

Der Vorstoß von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) für eine bundesweite Zuckersteuer ist auf ein gemischtes Echo gestoßen. Das Bundesfinanzministerium sieht keine Grundlage für die Einführung der Steuer. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) lehnt sie ebenfalls ab. Unterstützung für den Vorschlag kam am Montag hingegen aus der SPD.

Japan: Regionalversammlung unterstützt Wiederinbetriebnahme von größtem Akw der Welt

Fast 15 Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima wird in Japan eine Wiederinbetriebnahme des größten Atomkraftwerks der Welt vorbereitet. Die Regionalversammlung der Präfektur Niigata stimmte am Montag dafür, das in der Region gelegene Akw Kashiwazaki-Kariwa wieder anfahren zu lassen. Die Versammlung billigte damit die von Gouverneur Hideyo Hanazumi im November erteilte Genehmigung für den Neustart der Anlage. Für die Inbetriebnahme bedarf es nun noch der Zustimmung der japanischen Nuklearaufsichtsbehörde.

Textgröße ändern: