Deutsche Tageszeitung - Lieferdienst Lieferando entlässt jeden fünften Fahrer

Lieferdienst Lieferando entlässt jeden fünften Fahrer


Lieferdienst Lieferando entlässt jeden fünften Fahrer
Lieferdienst Lieferando entlässt jeden fünften Fahrer / Foto: © AFP

Der Lieferdienst Lieferando hat die Entlassung von bis zu 2000 Mitarbeitern angekündigt. Hintergrund sei eine Umstrukturierung, nach der künftig bei der Auslieferung stärker mit lokalen Drittfirmen zusammengearbeitet werden solle, teilte Lieferando am Donnerstag mit. Dabei sei eine Reduzierung der eigenen Flotte um rund 20 Prozent geplant. Die von Entlassungen betroffenen Fahrer würden "mit einem Sozialplan unterstützt", hieß es weiter.

Textgröße ändern:

Lieferando will nach eigenen Angaben künftig "in besonders nachfrageintensiven Gebieten" weiter selbst ausliefern, "wo nötig" aber Aufträge an "lokal agilere Lieferunternehmen" weitergeben. "Diese liefern dort schon länger auch für andere Anbieter aus, mit entsprechenden Synergien", teilte das Unternehmen mit. "Die Auftragsverteilung wird von Stadt zu Stadt variieren, abhängig von den örtlichen Anforderungen."

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisierte die geplanten Stellenstreichungen scharf. Der Referatsleiter NGG Gastgewerbe, Mark Baumeister forderte das Unternehmen auf, "die Entlassungen zurückzunehmen" und seiner Verantwortung gegenüber seinen Beschäftigten gerecht zu werden. "Lieferando gibt die Verantwortung für Arbeitssicherheit für Beschäftigte ab." Dem könne die Politik "nicht tatenlos zusehen", sagte er.

(O.Zhukova--DTZ)

Empfohlen

Deutsche und französische Milchindustrie: Chinesische EU-Zölle sind "harter Schlag"

Nach der Ankündigung Chinas, vorläufige Zölle in Höhe von bis zu 42,7 Prozent auf Milchprodukte aus der EU zu verhängen, haben die deutsche und die französische Milchindustrie besorgt reagiert. Für die betroffenen Unternehmen sei es "ein harter Schlag, wenn nun das Doppelte oder gar Fünffache an Zollgebühren fällig werden", erklärte der Milchindustrie-Verband in Berlin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Frankreichs Milchindustrie sprach von "einem Schock" für französische Käse- und Sahneexporteure.

Wegen "nationaler Sicherheit": USA stoppen Offshore-Windprojekte

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat alle größeren Offshore-Windprojekte vor der Küste der Vereinigten Staaten vorerst gestoppt. Das Innenministerium in Washington begründete dies am Montag mit "nationalen Sicherheitsrisiken". Trump ist ein erklärter Windkraft-Gegner.

Vorstoß für Zuckersteuer sorgt für gemischtes Echo

Der Vorstoß von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) für eine bundesweite Zuckersteuer ist auf ein gemischtes Echo gestoßen. Das Bundesfinanzministerium sieht keine Grundlage für die Einführung der Steuer. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) lehnt sie ebenfalls ab. Unterstützung für den Vorschlag kam am Montag hingegen aus der SPD.

Japan: Regionalversammlung unterstützt Wiederinbetriebnahme von größtem Akw der Welt

Fast 15 Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima wird in Japan eine Wiederinbetriebnahme des größten Atomkraftwerks der Welt vorbereitet. Die Regionalversammlung der Präfektur Niigata stimmte am Montag dafür, das in der Region gelegene Akw Kashiwazaki-Kariwa wieder anfahren zu lassen. Die Versammlung billigte damit die von Gouverneur Hideyo Hanazumi im November erteilte Genehmigung für den Neustart der Anlage. Für die Inbetriebnahme bedarf es nun noch der Zustimmung der japanischen Nuklearaufsichtsbehörde.

Textgröße ändern: