Deutsche Tageszeitung - Edeka testet drei Modelle zur Nährwertkennzeichnung

Edeka testet drei Modelle zur Nährwertkennzeichnung


Edeka testet drei Modelle zur Nährwertkennzeichnung
Edeka testet drei Modelle zur Nährwertkennzeichnung / Foto: ©

In der Debatte um die beste Nährwertkennzeichnung für Lebensmittel startet Edeka eine eigene Testreihe. Ab Ende August würden ausgewählte Produkte aus dem Eigenmarkensortiment mit je einer von drei Grafiken ausgezeichnet, teilte die Supermarktkette am Dienstag mit. Nach rund drei Monaten werde dann Bilanz gezogen, inwiefern die Kennzeichnungen das Kaufverhalten beeinflussen. Auch die Discounter-Tochter Netto beteilige sich an dem Testlauf.

Textgröße ändern:

Verwendet werden den Angaben zufolge der auch als Nährwertampel bezeichnete Nutri-Score, der in mehreren EU-Staaten bereits benutzt wird, der im Auftrag des Bundesernährungsministeriums entwickelte "Wegweiser Ernährung" in Wabenoptik und das Modell des Branchenverbands der Lebensmittelindustrie mit mehreren Tortendiagrammen. Es handele sich um "drei der meistdiskutierten Modelle", erklärte Edeka.

Aufgedruckt werden die Kennzeichnungen auf "besonders beliebte und verkaufsstarke Artikel", wie Edeka weiter mitteilte. Darunter seien "bewusst auch Fertiggerichte und Snacks". Ausgewählt wurden demnach unter anderem Paprika-Chips, Thunfisch-Pizza und Hühnerfrikassee sowie Kochschinken und Pralinen.

Edeka betonte, die Einführung einer vereinfachten Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen sei grundsätzlich zu begrüßen. "Um den möglichen Nutzen und die Akzeptanz eines solchen Systems aber realistisch zu bewerten, müssen authentische Erfahrungswerte aus der Lebenswelt der Verbraucher einbezogen werden." Dazu solle auch der eigene Testlauf dienen.

Es handele sich um die erste Untersuchung dieser Art "unter realen Bedingungen". Edeka will das Kaufverhalten und eine mögliche Änderung beobachten sowie die Verkaufszahlen aller Artikel im Test analysieren.

Das Bundesernährungsministerium lässt derzeit Verbraucher dazu befragen, welche Nährwertkennzeichnung ihnen am sinnvollsten erscheint. Vier Modelle stehen dabei zur Auswahl. Das mit der größten Zustimmung soll später eingeführt werden, allerdings auf freiwilliger Basis.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Facebook-Mutter Meta will fünf Prozent der Beschäftigten ersetzen

Der Facebook-Mutterkonzern Meta will fünf Prozent der Belegschaft austauschen. "Ich habe beschlossen, die Messlatte für das Leistungsmanagement höher zu legen und leistungsschwache Mitarbeiter schneller auszusortieren", zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag aus einer Nachricht von Meta-Chef Mark Zuckerberg an die insgesamt rund 72.400 Beschäftigen. Die Entlassungen sollen sicherstellen, dass Meta über die "besten Talente" verfüge und in der Lage sei, neue Leute einzustellen.

US-Börsenaufsicht verklagt Musk wegen Kauf von Twitter-Aktien in 2022

Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Milliardär Elon Musk wegen mutmaßlicher Verstöße in Zusammenhang mit dem Kauf von Aktien des Kurzbotschaftendienstes Twitter im Jahr 2022 verklagt. Musk habe "es versäumt, der SEC rechtzeitig (...) seinen Erwerb von mehr als fünf Prozent der im Umlauf befindlichen Twitter-Stammaktien im März 2022" offenzulegen, erklärte die Behörde in am Dienstag veröffentlichen Gerichtsdokumenten. Das stelle einen "Verstoß gegen die Bundeswertpapiergesetze" dar.

Foodwatch fordert Transparenz beim Einkauf durch Überwachung von Lebensmittelpreisen

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat wegen anhaltend hoher Lebensmittelpreise eine zentrale Beobachtungsstelle für mehr Transparenz gefordert. Die nächste Bundesregierung müsse Klarheit darüber schaffen, ob die vier großen Handelskonzerne in Deutschland "ungerechtfertigte Gewinne" zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher einfahren, erklärte Foodwatch am Dienstag. Viele Supermarktketten hätten ihre Preise seit der Corona-Pandemie erhöht und danach nicht wieder gesenkt.

Chinesischer Baukonzern Country Garden meldet Milliardenverlust für 2023

Der massive verschuldete chinesische Immobilienkonzern Country Garden hat mit einiger Verspätung ein Geschäftsergebnis für das Jahr 2023 gemeldet. Wie das Unternehmen aus der Provinz Guangdong am Dienstag mitteilte, fiel in dem Jahr ein Verlust in Höhe von 24,3 Milliarden Dollar an. 2022 hatte Country Garden 825 Millionen Dollar Verlust gemeldet.

Textgröße ändern: