Deutsche Tageszeitung - Betrug mit EU-Agrarsubventionen: 13 Verdächtige in Griechenland in U-Haft

Betrug mit EU-Agrarsubventionen: 13 Verdächtige in Griechenland in U-Haft


Betrug mit EU-Agrarsubventionen: 13 Verdächtige in Griechenland in U-Haft
Betrug mit EU-Agrarsubventionen: 13 Verdächtige in Griechenland in U-Haft / Foto: © AFP

In Griechenland sind Medienberichten zufolge 13 Verdächtige wegen des Vorwurfs der Veruntreuung von EU-Agrarsubventionen in Untersuchungshaft genommen worden. Zu ihnen zählt der mutmaßliche Chef des Betrugsnetzwerks, wie die griechische Nachrichtenagentur ANA am Montagabend berichtete. Der 38-Jährige habe ein Teilgeständnis abgelegt und dabei betont, dass "zahlreiche Personen" verwickelt seien.

Textgröße ändern:

Die EU-Staatsanwaltschaft ermittelt in Griechenland wegen des massiven Betrugs mit Agrarsubventionen. Demnach geht es um mehr als 19,6 Millionen Euro, hunderte Verdächtige sollen beteiligt gewesen sein. In der vergangenen Woche waren insgesamt 37 Menschen vorläufig festgenommen worden. Sie werden der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, des Betrugs, der Urkundenfälschung und der Geldwäsche verdächtigt.

Jahrelang sollen sie Weideland und andere Flächen, die ihnen nicht gehörten und die teils nicht einmal landwirtschaftlich bewirtschaftet wurden, deklariert haben, um Agrarsubventionen der EU zu beziehen. Den Angaben der EU-Staatsanwaltschaft zufolge hatten die meisten Verdächtigen keinen Bezug zur Landwirtschaft. Ganze Viehbestände seien erfunden worden.

Der Korruptionsskandal geht auf eine Änderung der Regelungen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU im Jahr 2014 zurück. Seitdem werden die Subventionen maßgeblich in Bezug auf die bewirtschaftete Fläche ausgezahlt. In Griechenland waren viele Eigentumsverhältnisse zu diesem Zeitpunkt aber unklar, die Grundbücher lückenhaft. Landwirte konnten daher Land als ihres deklarieren, um Subventionen zu erhalten.

Den Ermittlern zufolge sprangen reihenweise Menschen mit politischen Verbindungen auf den Zug auf, um die Brüsseler Gelder abzugreifen. Griechenlands Regierungschef Kyriakos Mitsotakis steht wegen des Skandals stark unter Druck, denn den Ermittlungen zufolge konzentrieren sich die Betrugsfälle auf Kreta - und Mitsotakis' Familie gilt als höchst einflussreich auf der Insel.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: