Deutsche Tageszeitung - Totes Neugeborenes in Sachsen: Drei Jahre Haft für Mutter

Totes Neugeborenes in Sachsen: Drei Jahre Haft für Mutter


Totes Neugeborenes in Sachsen: Drei Jahre Haft für Mutter
Totes Neugeborenes in Sachsen: Drei Jahre Haft für Mutter / Foto: © AFP/Archiv

Im Prozess um die Tötung eines neugeborenen Babys in Freital in Sachsen ist dessen Mutter am Donnerstag zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Dresden ging nach Angaben eines Sprechers von einem Totschlag in einem minderschweren Fall aus. Die Angeklagte habe sich bei der Tat in einer psychischen Ausnahmesituation befunden, hieß es zur Begründung.

Textgröße ändern:

Die Leiche des Säuglings war im Februar in einem Abfallunternehmen in Freital entdeckt worden. Ein Zeugenhinweis führte die Polizei im Zuge ihrer Ermittlungen zu der heute 24-jährigen Mutter. Der Prozess gegen sie begann vor drei Wochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Nach den Feststellungen des Gerichts verdrängte die Angeklagte ihre Schwangerschaft unter anderem aufgrund von Sorgen um ihre erst kurz zuvor angetretene Arbeitsstelle. Außerdem wollte ihr Lebensgefährte kein weiteres Kind. Aufgrund des psychischen Drucks, in der sie sich befand, ging das Gericht von einem Totschlag in einem minderschweren Fall aus.

Laut Anklage hatte die Beschuldigte das Kind allein zu Hause zur Welt gebracht und anschließend getötet. Medienberichten zufolge soll sie es in einer Decke gewickelt in einen Biomüllbehälter gelegt haben. Über ihre Verteidigung ließ die Frau demnach erklären, dass ihr Kind bereits tot zur Welt gekommen sei. Sie habe den Säugling daher nicht getötet.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: