Vier von zehn Händlern beklagen Mehrkosten durch Retouren
Vier von zehn Handelsunternehmen in Deutschland beklagen steigende Kosten durch Produktrücksendungen. "Zugleich sehen die Händler in digitalen Technologien jedoch ein großes Potenzial, um die Anzahl von Retouren zu reduzieren", erklärte der Digitalverband Bitkom am Mittwoch nach der Befragung von gut 500 stationär und online tätigen Groß- und Einzelhändlern. 45 Prozent der Unternehmen gaben demnach an, Digitalisierung könne dem Problem entgegenwirken.
"Je detaillierter und genauer die Beschreibung eines Artikels ist, desto informierter kann der Kunde seine Kaufentscheidung fällen", sagte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. Mithilfe moderner Technologie könnten Kunden in einem Onlineshop beispielsweise Kleidungsstücke virtuell anprobieren.
Künstliche Intelligenz könne außerdem den Grund für eine Rücksendung erfassen und andere Kunden in einem ähnlichen Fall vor dem Kauf darauf hinweisen. Der Einkauf im Internet werde so "für die Kunden attraktiver" und "für die Händler ökologischer und wirtschaftlicher".
Gerade die Aufbereitung zurückgeschickter Produkte für einen möglichen Wiederverkauf ist laut Bitkom für den Handel aufwendig. 46 Prozent der befragten Händler sehen eine Alternative in "Sharing-Plattformen, auf denen Produkte nicht in erster Linie verkauft, sondern verliehen oder vermietet werden". Solche Plattformen könnten Ressourcen schonen und neue Märkte schaffen, erklärte der Verband.
(N.Loginovsky--DTZ)