Deutsche Tageszeitung - Modehaus Dior entschuldigt sich bei China für Karte ohne Taiwan

Modehaus Dior entschuldigt sich bei China für Karte ohne Taiwan


Modehaus Dior entschuldigt sich bei China für Karte ohne Taiwan
Modehaus Dior entschuldigt sich bei China für Karte ohne Taiwan / Foto: ©

Das französische Luxusmodehaus Dior hat sich demütig bei China für eine geografische Karte ohne die Insel Taiwan entschuldigt. "Das Unternehmen entschuldigt sich zutiefst", heißt es in einer Erklärung, die am Donnerstag im chinesischen Netzwerk Weibo veröffentlicht wurde. Es handle sich um eine "persönliche und unangebrachte Aktion einer einzelnen Angestellten, die nicht die Position des Unternehmens darstellt".

Textgröße ändern:

Eine Mitarbeiterin hatte am Mittwoch an einer Universität in der östlichen Provinz Zhejiang das Unternehmen vorgestellt. Dort zeigte sie die Dior-Geschäfte "in China" auf einer Karte, auf der Taiwan nicht zu sehen war. Von einer Studentin darauf angesprochen sagte die Mitarbeiterin, Dior begreife als China nur das Festland - also ohne Taiwan und ohne Hongkong.

Aufnahmen der Veranstaltung und Bilder der Karte sorgten anschließend im Internet für Aufsehen. Peking sieht das demokratisch regierte Taiwan, das sich 1949 von China abgespalten hatte, als abtrünnige Provinz, die eines Tages wieder mit dem Festland vereinigt werden soll.

Dior nehme den Vorfall sehr ernst und werde ihn mit "größter Strenge" untersuchen, erklärte die zum Modekonzern LVMH gehörende Marke. Das Unternehmen schütze die chinesische Souveränität und sei "ein Freund von China".

Ausländische Marken können es sich kaum leisten, es sich mit der chinesischen Kundschaft zu verscherzen. Immer wieder kommt es deshalb zu Entschuldigungen bei Peking, weil vermeintlich die Souveränität der Volksrepublik verletzt wurde. In der Vergangenheit baten etwa die Luxusmarken Versace und Coach für missverständliche T-Shirts um Entschuldigung. Auch mehrere Airlines überarbeiteten die Art der Darstellung von Taiwan auf ihren Internetseiten.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Britisches Gericht spricht sieben Männer in Missbrauchsprozess schuldig

In einem Prozess um den jahrelangen organisierten Missbrauch von zwei Minderjährigen in den 2000er Jahren hat ein britisches Gericht sieben Männer der Vergewaltigung schuldig gesprochen. Den Tätern stünden "lange Haftstrafen" bevor, sagte der Richter Jonathan Seely am Freitag in Manchester. Der Fall ist Teil einer Serie von organisierter sexualisierter Gewalt durch Täter südasiatischer Herkunft, die in Großbritannien für Kontroversen sorgte.

Ganztagsbetreuung in Ferien: Länder fordern mehr Flexibilität

Ab 2026 haben Grundschulkinder einen gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung - die Bundesländer dringen nun auf mehr Möglichkeiten, damit dieser Anspruch in den Ferien erfüllt werden kann. Der Bundesrat beschloss am Freitag einen entsprechenden Gesetzentwurf, der nun an Bundesregierung und Bundestag weitergeleitet wird. Darin wird gefordert, dass in den Ferien auch Angebote der sogenannten Jugendarbeit den Anspruch erfüllen können - bislang können dies nur schulische Einrichtungen.

Monopolkommission erneuert mit Blick auf Sondervermögen Ruf nach Bahn-Aufspaltung

Die Monopolkommission hat mit Blick auf das Sondervermögen für die Schieneninfrastruktur ihre Forderung nach einer Zerschlagung des Deutsche-Bahn-Konzerns bekräftigt. "Wir müssen jetzt die Chance nutzen, einen echten Kurswechsel bei der Bahn zu vollziehen", erklärte der Vorsitzende des Beratergremiums der Bundesregierung, Tomaso Duso. "Es bedarf grundlegender, struktureller Veränderungen, damit das Sondervermögen auch kosteneffizient im Schienennetz ankommt und nicht in intransparenten Finanzflüssen verpufft."

Angriffe Israels auf den Iran: Ölpreis steigt deutlich

Angesichts der israelischen Angriffe auf den Iran ist der Ölpreis kräftig gestiegen. Ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im August wurde am Freitagvormittag für rund 73,80 Dollar gehandelt - ein Anstieg um 6,4 Prozent. Zeitweise hatte das Barrel 78,50 Dollar gekostet und war damit so teuer wie seit Januar nicht.

Textgröße ändern: