Deutsche Tageszeitung - Boeing-Chef Muilenburg hat weiter Vertrauen des Verwaltungsrats

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Boeing-Chef Muilenburg hat weiter Vertrauen des Verwaltungsrats


Boeing-Chef Muilenburg hat weiter Vertrauen des Verwaltungsrats
Boeing-Chef Muilenburg hat weiter Vertrauen des Verwaltungsrats / Foto: ©

Der neue Verwaltungsratsvorsitzende von Boeing, David Calhoun, hat dem wegen der Abstürze von zwei 737-MAX-Maschinen unter Druck stehenden Konzernchef Dennis Muilenburg erneut das Vertrauen ausgesprochen. Forderungen aus dem US-Kongress nach dem Rücktritt Muilenburgs wies Calhoun am Dienstag zurück. "Dennis hat nichts falsch gemacht", sagte der Verwaltungsratschef im Fernsehsender CNBC. Muilenburg genieße "bislang" das Vertrauen des Verwaltungsrats.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Calhoun teilte außerdem mit, dass Muilenburg freiwillig auf eine Bonuszahlung für 2019 verzichten wolle. Der Boeing-Chef hatte sich vergangene Woche im Kongress bohrenden Fragen zu den Abstürzen der 737 MAX und dem seit März geltenden weltweiten Flugverbot für diesen Maschinentyp stellen müssen.

Parlamentarier erhoben dabei den Vorwurf, dass Boeing bei den Sicherheitsvorkehrungen für die 737 MAX Abstriche gemacht habe, um die Maschine beschleunigt auf den Markt zu bringen und so einem Konkurrenzmodell des europäischen Flugzeugbauers Airbus Paroli bieten zu können.

Thema der Anhörungen war auch Muilenburgs Gehalt, das im vergangenen Jahr laut einem offiziellen Boeing-Dokument 23,4 Millionen Dollar (21,1 Millionen Euro) betragen hatte. Calhoun sagte nun aber, der Verwaltungsrat habe keine Pläne, einen Teil von Muilenburgs früheren Bezügen zurückzuholen, da dieser sich nichts habe zuschulden kommen lassen.

Muilenburg hatte Mitte Oktober den Posten als Verwaltungsratsvorsitzender niedergelegt. Er blieb aber CEO, also operativer Chef des Konzerns.

Dass Muilenburg an der Spitze des Verwaltungsrats von Calhoun abgelöst wurde, begründete das Unternehmen damals damit, dass sich Muilenburg in Vollzeit auf die Bemühungen um die Wiederzulassung der 737 MAX konzentrieren solle. Calhoun erklärte schon damals, Muilenburg habe das "volle Vertrauen" des Verwaltungsrats.

Boeing strebt die Wiederzulassung des Flugzeugtyps noch im laufenden Jahr an. Die Entscheidung über die Aufhebung des Startverbots liegt bei den Aufsichtsbehörden der jeweiligen Länder. Calhoun versicherte nun, Boeing werde das Softwareproblem beheben, das als Auslöser der Abstürze gilt. Die 737 MAX werde eine sichere Maschine sein.

Bei den zwei Abstürzen in Indonesien und Äthiopien waren insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Stimmung in der Autoindustrie bleibt trotz verbesserter Erwartungen im Tief

In der deutschen Autoindustrie bleibt die Stimmung trotz leicht aufgehellter Geschäftserwartungen im Tief. Der am Donnerstag vom Münchner ifo-Institut veröffentlichte Index für das Geschäftsklima der Branche fiel im Juni zum dritten Mal in Folge leicht, er sank auf minus 32,2 Punkte. Im Mai lag der Index bei minus 31,7 Punkten.

Bundestag beschließt "Wachstumsbooster" - Nun Bundesrat am Zug

Der Bundestag hat den "Wachstumsbooster" der schwarz-roten Regierung mit milliardenschweren Steuerentlastungen für die Wirtschaft beschlossen. Der Gesetzentwurf wurde am Donnerstag mit den Stimmen der Regierungsfraktionen CDU/CSU und SPD angenommen. Grüne und Linke stimmten dagegen. Die AfD enthielt sich.

Opposition zum "Wachstumsbooster": Vorwürfe des Wortbruchs und der Zögerlichkeit

Die Opposition im Bundestag hat Kritik an der Ausgestaltung des sogenannten Wachstumsboosters geübt, mit dem die Unternehmen in Deutschland entlastet werden sollen. "Wir hätten Entlastungen für die Unternehmen, die nötig sind, auch schon vor einem halben Jahr gemeinsam beschließen können", sagte Grünen-Chefin Franziska Brantner am Donnerstag im Bundestag. "Aber Sie von der CDU waren bei Vollblockade. Wahlkampf ging vor Wirtschaft."

Klingbeil: Wachstumsbooster "klares Signal" zur Unterstützung der Wirtschaft

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat im Bundestag den geplanten Wachstumsbooster als "klares Signal" zur Stärkung der Wirtschaft bezeichnet. Die schwarz-rote Regierung mache damit auch klar, dass sie alles dafür tue, damit Arbeitsplätze in Deutschland sicher seien, sagte der SPD-Chef am Donnerstag. Klingbeil begrüßte dabei auch, dass mit den Ländern eine Einigung über einen Ausgleich für die erwarteten Steuerausfälle insbesondere bei den Kommunen gelungen sei.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild