Deutsche Tageszeitung - Deutsche Lithium-Firma fordert nach Stopp von Projekt in Bolivien Unterstützung

Deutsche Lithium-Firma fordert nach Stopp von Projekt in Bolivien Unterstützung


Deutsche Lithium-Firma fordert nach Stopp von Projekt in Bolivien Unterstützung
Deutsche Lithium-Firma fordert nach Stopp von Projekt in Bolivien Unterstützung / Foto: ©

Das deutsche Unternehmen ACI Systems Alemania will den von Boliviens Regierung angekündigten Stopp des Gemeinschaftsprojekts zur Lithium-Gewinnung nicht hinnehmen. "Wir geben dieses Projekt nicht einfach auf", sagte ACI-Chef Wolfgang Schmutz dem "Spiegel". "Jetzt werden Lösungen gesucht und gefunden. Dazu brauchen wir auch die Unterstützung der Politik."

Textgröße ändern:

Hilfe erhofft sich Schmutz vor allem von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), der sich für das Projekt des baden-württembergischen Mittelständlers mit dem bolivianischen Staatskonzern Yacimientos de Litio Bolivianos (YLB) eingesetzt hatte. Das Joint Venture, an dem die ACI 49 Prozent hält, sollte erstmals einem deutschen Unternehmen den direkten Zugriff auf Lithium ermöglichen.

"Wir sind in eine schwierige Situation gekommen", sagte Schmutz dem "Spiegel". Es sei wichtig, "dass die Politiker, die uns damals unterstützt haben, jetzt nicht abtauchen, sondern für uns weiter eintreten." Das sei auch in ihrem eigenen Interesse: "Elektromobilität und Energiewende sind Riesenthemen in der deutschen Wirtschaft. Der Rohstoff Lithium ist die existenzielle Grundlage dafür."

Das Joint Venture war erst im Dezember gegründet worden. Am Montag hatte die bolivianische Lokalzeitung "El Potosí" unter Berufung auf einen Vertreter des bolivianischen Innenministeriums berichtet, dass die Regierung von Staatschef Evo Morales eine Annullierung des entsprechenden Dekretes für das Gemeinschaftsunternehmen unterzeichnet habe.

Hintergrund ist demnach der Widerstand von Bürgern gegen die bolivianische Staatsführung. Präsident Morales sieht sich seit seiner umstrittenen Wiederwahl vom 20. Oktober einer regelrechten Protestwelle ausgesetzt. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am Dienstag überrascht und mit Bedauern reagiert. Nun müsse zunächst abgewartet werden, inwiefern sich die Medienberichte aus Bolivien bestätigten, teilte das Ministerium mit.

ACI hatte am Dienstag erklärt, eine offizielle Information von bolivianischer Seite sei bisher nicht erfolgt. Bis vor wenigen Tagen sei das Projekt noch planmäßig gelaufen. So sei Ende Oktober die Eintragung des Joint Ventures ins bolivianische Handelsregister erfolgt.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Haushaltsentwurf: Hubertz begrüßt "Rekordsumme" für sozialen Wohnungsbau

Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) hat eine "Rekordsumme" für den sozialen Wohnungsbau im neu aufgestellten Haushalt begrüßt. Damit "schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass die Trendumkehr gelingt und wir den Bestand an Sozialwohnungen endlich wieder erhöhen", erklärte Hubertz am Dienstag. Von 2025 bis 2029 stelle der Bund insgesamt 23,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Wieviele Sozialwohnungen damit entstehen sollen, gab Hubertz nicht an.

Bürokratie: Merz fordert von Brüssel "neue Kultur der Zurückhaltung"

Vor dem EU-Gipfel hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Europa einen deutlichen Abbau der Bürokratie gefordert. "Wir brauchen eine neue Kultur der Zurückhaltung bei europäischer Regulierung", sagte Merz am Dienstag in seiner Regierungserklärung zu den Gipfel von EU und Nato in dieser Woche.

Geschäftsklima in Deutschland im Juni erneut verbessert

Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich im Juni erneut verbessert. Insbesondere die Erwartungen der befragten Unternehmer hätten sich verbessert, erklärte das Münchener Ifo-Institut am Dienstag. Auch ihre aktuelle Lage beurteilten sie demnach etwas besser als im Vormonat. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 87,5 Punkten im Mai auf nun 88,4 Zähler und somit auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Experten zeigten sich angesichts des ungebrochenen Optimismus jedoch skeptisch.

Hochzeit mit Neunjähriger in Disneyland inszeniert: Brite inhaftiert

Ein wegen pädokrimineller Taten vorbestrafter Brite, der seine Hochzeit mit einem neun Jahre alten Mädchen in Disneyland inszenieren und filmen lassen wollte, ist in Frankreich inhaftiert worden. Dem 39-Jährigen wird unter anderem Betrug und Vertrauensmissbrauch vorgeworfen. Er werde außerdem als Zeuge zur Verführung Minderjähriger befragt, teilte die Staatsanwaltschaft in Meaux am Dienstag mit.

Textgröße ändern: